Lyons Trainer Rudi Garcia tauschte nach dem klaren 4:0 gegen ein früh dezimiertes Nimes auf zwei Positionen im Mittelfeld: Tousart und Terrier ersetzen Caqueret sowie Traoré.
Leipzigs Coach Julian Nagelsmann indes brachte nach dem 3:1 gegen die TSG Hoffenheim gleich fünf Neue und sorgte für die ein oder andere Überraschung. Für Ilsanker (nicht für die CL gemeldet), Halstenberg, Laimer, Sabitzer und Schick spielten Mukiele, Saracchi, Haidara, Nkunku und Poulsen, der nach seinen Adduktorenbeschwerden erstmals wieder in der Startelf stand. Damit waren alle zur Verfügungen stehenden Franzosen in der Anfangself der Sachsen, während Dauerbrenner Sabitzer, der bis dato in allen Spielen zum Einsatz gekommen war, ebenso eine Schonpause erhielt wie Halstenberg oder Laimer.
Leipzig hat das Glück des Tüchtigen
Bereits ein Remis hätte den Sachsen gereicht, um Platz eins zu erreichen - und damit auch einen vermeintlich leichteren Gegner im Achtelfinale zu erhalten. Die Leipziger zeigten auch direkt, dass sie sich etwas vorgenommen hatten. Gleich zu Beginn legten die Gäste den Vorwärtsgang ein - und hatten dann auch das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite.
In der sechsten Minute wurde Poulsen steil geschickt, der Däne legte den Ball am herausstürzenden Lopes vorbei und wurde dann vom gegnerischen Schlussmann im Strafraum zu Fall gebracht. Der englische Referee Anthony Taylor ließ zunächst weiterspielen, ließ sich vom VAR aber eines Besseren belehren: Forsberg verwandelte sicher zum 1:0 (9.). Mit der Führung im Rücken zogen sich die Sachsen ein Stück weit tiefer zurück, machten aber dennoch weiterhin den besseren Eindruck.
RB stand defensiv gut, verschob klasse und ließ nichts zu. Nach 32 Minuten erfolgte der nächste Elfmeterpfiff, nachdem Tousart Nkunku zu Fall gebracht hatte. Diesmal trat Werner an und verwandelte ebenfalls, allerdings weniger souverän, Lopes war mit der Hand noch leicht dran.
Lyon sorgt nach dem Seitenwechsel für Spannung
Er brachte Lyon wieder ran: Houssem Aouar, hier im Duell mit Christopher Nkunku (l.). imago images
Am Treffer änderte das freilich nichts - und Leipzig war ganz klar auf Kurs Gruppensieg, auch weil Olympique sichtlich verunsichert agierte und sich immer wieder Fehler erlaubte. Dennoch wären die Lyoner kurz vor der Halbzeit beinahe noch zum Anschluss gekommen. Weil aber Dembelé die Latte traf und Tousarts Nachschuss rechts vorbeiging (45.+2), blieb es bei der 2:0-Pausenführung der Leipziger.
Besonders bitter für die Franzosen war, dass Benfica im Parallelspiel gegen Zenit führte. So wäre Lyon als Vierter aufgrund des verlorenen Dreiervergleichs mit Lissabon und St. Petersburg komplett aus dem Europapokal raus gewesen. OL musste was machen - und tat das auch: Die Gastgeber erhöhten in Durchgang zwei die Schlagzahl und kamen per sehenswertem Schlenzer von Aouar rasch zum Anschlusstreffer (50.).
Olympique brauchte dringend ein Tor, da Zenit in Lissabon kein Land sah. Die Franzosen drängten auch und sorgten fortan für einen spannenden Schlagabtausch - beide Teams waren in dieser Phase auf Augenhöhe. Nach 82 Minuten spiegelte sich das dann auch im Ergebnis wieder: Dembelés Kopfballverlängerung landete bei Depay, der sich geschickt gegen Saracchi durchsetzte und anschließend gekonnt aus der Drehung und spitzem Winkel vollstreckte - der 2:2-Endstand.
Während Lyon in der heimischen Ligue 1 erst wieder am Sonntag zu Hause gegen Stade Rennes (17 Uhr) gefordert ist, müssen die Leipziger schon tags zuvor im abendlichen Topspiel ran: Ab 18.30 Uhr wird es in Düsseldorf ernst. Die Auslosung zum Achtelfinale der Champions League läuft am kommenden Montag im Schweizerischen Nyon über die Bühne. Ab 12 Uhr auch im LIVE!-Ticker bei kicker.de.