Bundesliga (D)

Magath glaubt nun an Kuranyis Bleiben

Schalke: Matip mit breiter Brust nach Hamburg

Magath glaubt nun an Kuranyis Bleiben

Machen Kevin Kuranyi und Felix Magath weiter gemeinsame Sache? Die Vorraussetzungen haben sich verbessert.

Machen Kevin Kuranyi und Felix Magath weiter gemeinsame Sache? Die Vorraussetzungen haben sich verbessert. imago

"Hamburg steht für uns unter guten Vorzeichen", sagt Magath ganz offen. "Der HSV ist unter Druck, muss unbedingt gewinnen. Wir können auf unsere Stärken in der Defensive setzen." Ähnliches gilt für die folgenden Spitzenspiele. Auch Magaths Profis strotzen vor Selbstbewusstsein: "Stehen wir kompakt, können wir in Hamburg auf jeden Fall gewinnen", prophezeit Jungstar Joel Matip (18).

Noch bemerkenswerter ist freilich Magaths Zuversicht in einer anderen Frage: Der Vertragsverlängerung Kevin Kuranyis (28). Bisher legte der Boss stets den Abschied des Top-Torjägers nahe, sagte nach dem Scheitern des von ihm bereits abgesegneten Transfers nach Sunderland im Winter: "Dann spielt Kevin eben noch ein halbes Jahr für uns weiter." Jetzt erklärte Magath gegenüber dem kicker erstmals: "Es ist realistisch, dass wir doch über eine weitere Zusammenarbeit reden können. Es zählt nicht nur das Geld." Kuranyis permanente Bekenntnisse ("das Herz sagt Schalke") sowie die Aussicht auf neue Einnahmen (Pokal, Champions League) - "das alles zusammen", so Magath, habe zu seiner Meinungsänderung geführt. Ebenso die Tatsache, "dass Kevin sich noch nicht anderweitig entschieden hat".

Was auch an den Alternativen liegt: Das Interesse von Juventus Turin bleibt verbürgt, hat sich aber vorläufig nicht konkretisiert. Offerten aus England, Russland und der Türkei sind äußerst lukrativ - aber sportlich nicht so attraktiv wie die Champions League mit Schalke. Um groß abzusahnen, könnte Kuranyi auch später wechseln, Schalke dann zumindest eine festgeschriebene Summe kassieren. Sollte der 2005 für 6,9 Mio. Euro aus Stuttgart geholte Stürmer nun ablösefrei gehen, wäre es wirtschaftlich für Schalke ein Debakel. Auch wenn Magath es anders "verkaufen" würde. Doch könnte Magath Kuranyi wirklich zum Bleiben bewegen, wäre das als Trainer wie als Manager eine Meisterleistung - auch ohne Schale.

Davon unabhängig scheint es nur eine Formsache, dass Schalkes Mitglieder Magath künftig ein noch effizienteres Arbeiten ermöglichen. Bisher musste der Vorstand jede Ausgabe von mehr als 300 000 Euro einzeln vom Aufsichtsrat absegnen lassen, künftig soll er sich innerhalb eines genehmigten Budgets frei bewegen dürfen. Über eine entsprechende Satzungsänderung wird am 10. Mai kurz nach dem 34. Spieltag abgestimmt.

Thiemo Müller