Schneebedeckter Rasen als Nachteil für die technisch beschlagenere Mannschaft? Zumindest im ersten Durchgang im Etihad nicht. Hatte West Ham zu Beginn der Partie auf weitgehend grünem Geläuf noch gut dagegengehalten, wurde der Favorit analog zum Schneefall immer stärker - und je mehr das Übergewicht von Schnee zu Rasen zunahm, desto mehr wurde auch das Übergewicht des Meisters gegen die Hammers.
Gündogan zur Stelle: City geht verdient in Führung
Für das erste Ausrufezeichen sorgte Laporte, gemeinsam mit Gabriel Jesus nach dem Sieg über PSG in der Champions League neu in die Startelf gerückt, mit einem Kopfball an den Außenpfosten (16.), nur Sekunden später zählte ein Mahrez-Treffer wegen Abseitsposition nicht. Zwar kreierte West Ham über Umschaltmomente immer wieder Entlastung und Antonio bereitete mit seiner Physis immer wieder Probleme für Gegenspieler Laporte, doch eine zwingende Torchance spielten sich die Hammers im ersten Durchgang nicht heraus.
Stattdessen schlug sich die spielerische Klasse der Hausherren schließlich auch auf der Anzeigetafel nieder: Joao Cancelo spielte Mahrez mit einem herausragenden Diagonalball frei und die abgefälschte Hereingabe des Algeriers landete am zweiten Pfosten, wo der eingelaufene Gündogan aus kurzer Distanz vollendete (33.). Eine höhere City-Führung zur Pause verhinderten Hammers-Verteidiger Johnson, der einen Schuss von Gabriel Jesus artistisch von der Linie kratzte (37.), und erneut der rechte Pfosten des Gäste-Tores, der Mahrez im Weg stand (41.).
Fernandinho besorgt die Vorentscheidung
Die Halbzeitpause dauerte wegen Räumarbeiten auf dem Feld ganze 23 Minuten - und weil der Schneefall parallel aufhörte, wurde im zweiten Durchgang wieder auf Grün gespielt. An der Feldüberlegenheit der Hausherren änderte sich recht wenig, offensiv gefährlich wurde City, das immer mehr in den aktiven Verwaltungsmodus schaltete, allerdings nur noch sehr selten: Cresswell rettete nach Gabriel Jesus' Heber vor der Linie, schlitterte dabei aber mit dem Rücken voraus gegen den Pfosten und musste ausgewechselt werden (56.), Gündogan ließ frei vor Fabianski den Doppelpack liegen (80.).
So dauerte es bis zur 90. Minute, ehe sich auch Pep Guardiola an der Seitenlinie sicher sein konnte, weiterhin erster Chelsea-Verfolger zu bleiben: Nach einer kurz ausgeführten Ecke kombinierte sich City in typischer Guardiola-Manier in den Strafraum, der kurz zuvor eingewechselte Fernandinho verwertete Gabriel Jesus' Ablage - die Vorentscheidung.
Lanzinis Traumtor kommt zu spät
Zuvor war der Sieg der Skyblues kaum in Gefahr geraten, einzig in der 78. Minute wurde West Ham halbwegs gefährlich, als Ederson einen Distanzkracher von Rice entschärfen musste. Ansonsten fehlte es gerade im zweiten Durchgang an der Durchschlagskraft bei den Londonern, denen aber noch ein spätes Ausrufezeichen gelang: Der eingewechselte Lanzini jagte einen Volley-Drehschuss von der Strafraumgrenze unwiderstehlich ins linke Eck (90.+4). Ein absolutes Traumtor - aber eines, das zu spät kam, direkt im Anschluss wurde die Partie abgepfiffen.
West Ham bleibt trotz der Niederlage Tabellenvierter der Premier League, City rangiert weiterhin auf Platz zwei.