Manchester Uniteds Trainer Ole Gunnar Solskjaer nahm nach der 1:2-Niederlage bei den Wolverhampton Wanderers nur einen Wechsel an seiner Anfangsformation vor: Rashford stürmte statt Lingard (Bank) neben Lukaku und Dalot.
Barça-Coach Ernesto Valverde tauschte nach dem 2:0-Erfolg im spanischen Spitzenspiel gegen Atletico Madrid ebenfalls einmal Personal: Auf der Rechtsverteidigerposition bekam Semedo den Vorzug, Sergi Roberto nahm erst einmal auf der Bank Platz.
Die favorisierten Gäste begannen direkt in Minute eins mit jeder Menge Tempo, als Suarez, Alba und Coutinho auf der linken Offensivseite wirbelten. Rashford unterbrach mit seinem wuchtigen Freistoß aus 25 Metern, bei dem gar nicht viel fehlte (5.) - im Anschluss ließ der guter Wille Barças nach. Vielmehr zeigte United plötzlich Engagement, Pogba schickte Rashford, doch der präsente ter Stegen kam dem Angreifer zuvor (8.). Ehe die Katalanen doch einmal Ernst machten. Busquets hob die Kugel über die Abwehrkette in Richtung Messi, der für Suarez an den zweiten Pfosten flankte. Dessen Kopfball landete - von Shaw entscheidend abgefälscht - im Netz. Der Treffer hielt der VAR-Kontrolle stand, 1:0 für Barcelona (12.).
Messi blutet - Dalot mit der Chance
Es folgte eine Phase, in der die Valverde-Elf das Fußballspielen beinahe einstellte. Die Red Devils nahmen die Zügel dankend in die Hand, ließen aber entscheidende Cleverness und Präzision vermissen. Fred machte nichts aus einer guten Freistoßposition (19.), Rashford schoss aus 20 Metern drüber (21.), Alba konnte Youngs Steckpass auf Pogba noch abfangen (28.). Inmitten der Behandlung einer leichten Messi-Verletzung, Smalling hatte ihn im Gesicht getroffen, brachte Piqué McTominay im Strafraum zu Fall - diesmal gab es keine Überprüfung und somit auch keinen Pfiff (29.). Sieben Zeigerumdrehungen später meldete sich dann die Blaugrana zurück, Coutinho scheiterte aus 14 Metern am stark reagierenden de Gea (36.). Uniteds beste Chance ließ indes Dalot liegen, der frei am zweiten Pfosten seinen Kopfball völlig falsch temperierte und einen beherzten Lauf seiner Farben nicht veredeln konnte (40.).
Champions League, Viertelfinal-Hinspiele
Auch nach Wiederbeginn: Viel United. Die großen Chancen fehlten aber weiterhin, so misslang Rashfords aussichtsreicher Volley (52.), so wurden die Versuche aus der Distanz von Fred - dessen tollen Steilpass Rashford zwischenzeitlich nicht verarbeiten konnte (54.). - geblockt (57., 62.). Barça tat derweil kaum mehr, als es tun musste. Seltene Chancen verbuchten Suarez, aus spitzem Winkel traf er das Außennetz (65.), und Alba, der aus noch spitzerem Winkel an de Gea scheiterte (66.).
United zu harmlos
Manchesters Mühen blieben weiter sichtbar, irgendwo aber auch brotlose Kunst. Gekonnt passiv, ergo mit einer konzentrierten Leistung gegen den Ball, verteidigte Barça die knappe Führung geschickt. Rashford machte aus einer guten Freistoßposition gar nichts (70.), Martial - nachdem Messi seinerseits eine exzellente Standardmöglichkeit ungenutzt gelassen hatte (83.) - legte sich die Kugel nach Steckpass von McTominay zu weit vor (84.).
Am Ende fehlte offensiv aktiveren und präsenteren Red Devils der klare Blick für den Nebenmann oder die richtige Entscheidung: Flanken, Pässe und Schüsse verpufften beinahe allesamt. Barça verteidigte den frühen Führungstreffer konsequent bis zum Schluss und geht ohne großen Aufwand mit einem komfortablen Ausgangslage ins Rückspiel im heimischen Camp Nou - schließlich gewannen sie 23 ihrer 29 CL-K.-o.-Runden-Duelle, wenn sie das Rückspiel zu Hause bestreiten durften. Doch Solskjaers Mannen drehten schon in Paris eine Heim-Niederlage. Entschieden ist noch nichts.
Ehe das Rückspiel am nächsten Dienstag (21 Uhr) im Camp Nou steigt, hat Manchester United am Samstag (18.30 Uhr) West Ham zu Gast. Barcelona ist am gleichen Tag (16.15 Uhr) bei Liga-Schlusslicht Huesca zu Gast.