Nach dem Champions-League-Aus in Leipzig stand Ole Gunnar Solskjaer vor dem Derby gegen City mal wieder unter Druck. Der Norweger brachte Pogba von Beginn an, dessen Berater vor dem Leipzig-Spiel für mächtig Unruhe gesorgt hatte. Auch der in der Königsklasse gesperrte Fred stand in der Startelf. Bei City brachte Pep Guardiola wieder die erste Garde, nachdem beim 3:0 gegen Marseille eine B-Elf gespielt hatte. Gündogan saß auf der Bank, Aguero fehlte im Kader.
Hatte United den Start in Leipzig mal wieder komplett verschlafen, so agierten die Red Devils im Derby von Beginn an hochkonzentriert. Die zu Recht viel gescholtene Abwehr um Kapitän Maguire ließ gegen Manchester Citys stark besetzte Offensive kaum etwas zu. Die beste City-Chance vergab Mahrez, als er nach Zuspiel von De Bruyne frei vor de Gea auftauchte, jedoch an der Fußabwehr des United-Torhüters scheiterte (35.).
City, das vergangene Saison beide Premier-League-Derbys verloren hatte (1:2/0:2) verstand es seinerseits, die Konterstärke des Stadtrivalen nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. So machte United in der ersten Hälfte zwar den etwas gefährlicheren Eindruck, hatte dies aber vor allem Eckbällen zu verdanken. Nach Lindelöfs Kopfballverlängerung verpasste McTominay am zweiten Pfosten knapp (12.), Maguire köpfte daneben (31.).
Elfmeter wird zurückgenommen - Beide Teams scheuen das letzte Risiko
Nach dem Wechsel gab es zunächst Aufregung im City-Strafraum: Nach einem Foul von Walker an Rashford zeigte Schiedsrichter Cavanagh auf den Elfmeterpunkt. Doch weil Rashford beim vorangegangenen Zuspiel von Fernandes im Abseits gestanden hatte, wurde der Elfmeter nach VAR-Eingriff zurückgenommen (48.). United blieb für kurze Zeit am Drücker. Doch Greenwood verlor im Strafraum die Balance (52.), Rashford traf nach starkem Pass von Pogba, der eine ordentliche Leistung ablieferte, nur das Außennetz (54.).
Nach etwa einer Stunde setzte sich City zunehmend in der Hälfte des Gegners fest, doch United verteidigte auch in Eins-gegen-eins-Situationen im Strafraum weiter überaus aufmerksam. Bei der besten City-Möglichkeit im zweiten Durchgang, war es wie so oft auf beiden Seiten: ein Verteidiger blockte. Diesmal Maguire den Schuss von De Bruyne, der zentral vor dem Tor von Jesus in Position gebracht worden war (68.).
Auch in der Schlussphase gingen beide Teams nicht mehr das letzte Risiko ein. Vor allem United brauchte nach dem Leipzig-Albtraum unbedingt etwas Zählbares. Der Punktgewinn nach couragierter Vorstellung lässt Solskjaer, der damit gegen Guardiola eine positive Bilanz behält (3/1/2) - wie sonst (bei mindestens fünf Vergleichen) nur Jürgen Klopp - kann damit zumindest vorerst durchatmen.
Die Heimbilanz der Red Devils bleibt dennoch überschaubar. Nach sechs Spielen im Old Trafford stehen fünf Punkte und drei (!) Tore zu Buche. Am Donnerstag (21 Uhr) gibt es bei Schlusslicht Sheffield United die Gelegenheit, die Auswärtsbilanz (5/0/0) weiter makellos zu halten. City, das in der Tabelle weiter einen Punkt hinter dem Rivalen liegt, empfängt am Dienstagabend (ebenfalls 21 Uhr) West Bromwich Albion.