Die Hausherren, bei denen Ralf Rangnick bei seinem Debüt nach dem 3:2-Heimsieg gegen Arsenal unter der Woche auf Änderungen in der Startelf verzichtete, machten dabei von Beginn an Druck. Immer wieder liefen die Red Devils die Gäste, die Patrick Viera im Vergleich zum 0:1 bei Leeds auf zwei Positionen (Benteke für Edouard; Clyne für Ward) verändert hatte, hoch an und kamen zu Ballgewinnen in der gegnerischen Hälfte. Trotz dieser fehlte es United aber zunächst an wirklich klaren Abschlüssen. Telles (3.) und Bruno Fernandes (26.) wurden aus der Distanz vorstellig, Abschlüssen von Ronaldo (23.), Sancho (33.) und Diogo Dalot (45.+1) innerhalb des Strafraums fehlte die nötige Präzision.
Handschrift erkennbar - doch zunächst ertraglos
Dennoch war die Handschrift des "Godfathers of Gegenpressing", wie der Telegraph Rangnick im Zuge seiner Verpflichtung taufte, deutlich zu erkennen: Die Intensität der Red Devils war höher als während der letzten Auftritte unter Ole Gunnar Solskjaer, in denen die Mannschaft phasenweise uninspiriert, ideenlos und blutleer wirkte. Nur der Ertrag folgte dem betriebenen Aufwand im ersten Durchgang noch nicht. Da die Eagles jedoch mit Ausnahme von Zaha (9.) ebenfalls keine Torgefahr heraufbeschwören konnten, ging es torlos in die Kabinen.
Uniteds Rückfall in die Ideenlosigkeit
Nach dem Wiederanpfiff waren es erneut die Gastgeber, die energischer in die Partie starteten, dabei jedoch nicht ansatzweise den hohen Druck aus den Anfangsminuten der ersten Halbzeit erzeugen konnten. United hatte folgerichtig zwar mehr Spielanteile, münzte diese aber nicht in Torchancen um. Es entwickelte sich ein über weite Strecken zäher zweiter Durchgang, in dem Manchester wieder vermehrt an die Auftritte der vergangenen Wochen erinnerte. Die über lange Zeit beste Chance gab es dementsprechend durch einen Standard von Telles, der Guaita mit einem Freistoß aus spitzen Winkel überraschte und die Latte traf (68.).
Fred erlöst Rangnick
Eine Viertelstunde vor Schluss hatten dann sogar die Gäste aus dem Nichts die Chance auf die Führung, die Ayew jedoch vergab (75.), ehe nur zwei Zeigerumdrehung später das erlösende Führungstor für die Red Devils fiel: Fred brachte mit einem wunderbaren Schlenzer mit dem schwächeren rechten Fuß den Ball im Tor unter (77.). In den Schlussminuten versuchte Vieira durch offensive Wechsel die Niederlage abzuwenden, doch auch den Jokern der Gäste gelang es nicht, den Kasten von de Gea ernsthaft zu gefährden.
Damit blieb es bei dem mühsamen, aber verdienten Sieg für ManUnited, das am kommenden Mittwoch in der Champions League um 21 Uhr gegen die Young Boys Bern gefordert ist. Für Palace geht es am kommenden Sonntag in der Premier League weiter, vor heimischer Kulisse empfangen die Eagles den FC Everton.