Bundesliga

Markus Mader: "Bei den Tormännern haben wir kein Problem"

Erst 14 Feldspieler im Lustenau-Kader

Markus Mader: "Bei den Tormännern haben wir kein Problem"

Markus Mader muss noch einige Weichen stellen (lassen).

Markus Mader muss noch einige Weichen stellen (lassen). GEPA pictures/Armin Rauthner

"Bei den Tormännern haben wir kein Problem", wich Markus Mader der Frage, auf welchen Positionen Austria Lustenau denn noch Verstärkungen benötigen würde, gekonnt mit einem Augenzwinkern aus. Auf Nachfrage wird der 55-jährige Vorarlberger konkreter: "14 plus drei", sagt er, wäre der derzeitige Kaderstand. Also 14 Feldspieler und die drei Torhüter. Wobei da schon noch zwei junge Spieler dabei wären, die noch nicht so zum Kader zählen.

Lustenaus Auftaktspiele

Dass auch für Lustenau in elf Tagen die Bundesliga-Saison beginnt, weiß Mader. "Aber im Vorjahr waren auch schon drei, vier Runden gespielt, bis wir komplett waren", versucht er die bedrohlich klingende Lage rhetorisch abzumildern. "Obwohl ich mir schon wünschen würde, dass es nicht September wird, bis die Neuverpflichtungen da sind." Allzu lange sollte Maders Langmut ohnehin nicht mehr auf die Probe gestellt werden. "Ich hoffe, dass ich die ersten Neuen in den nächsten Tagen begrüßen kann."

Warten auf Clermont

Die Gründe, weshalb sich die Kaderplanung für die Lustenauer Jahr für Jahr so schwierig gestaltet, sind auch die Gründe, weshalb sie im Vorjahr als Aufsteiger so stark performen konnten. "Es liegt an Clermont und an CSC Scouting." Der französische Erstligist Clermont Foot ist der Partnerklub der Lustenauer Austria und hat Vorrang in der Kaderplanung, CSC (Core Sport Capital) ist das Unternehmen von Clermont-Eigentümer Ahmet Schäfer, das 25 Prozent an der Austria GmbH hält. "Sie müssen entscheiden, welche Spieler einen Vertrag bei Clermont bekommen und welche eventuell bei uns. Aber es ist nicht immer einfach, die Spieler dafür zu begeistern, nicht zu Clermont, sondern nach Lustenau zu wechseln."

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Immerhin wird die Liste derjenigen immer länger, die als positive Beispiele für diesen Weg dienen können: Muhammed Cham ist über den Umweg Lustenau Nationalspieler und Stammspieler in der Ligue 1 geworden, Bryan Teixeira spielt mittlerweile bei Cupsieger Sturm Graz, Hakim Guenouche hat es sich zur Wiener Austria verbessert und Jean Hugonet in die 2. deutsche Liga.

Katastrophen einkalkuliert

Ohne zeitgerechte Verstärkungen mussten die Lustenauer bereits Testspielschlappen wie das 1:6 gegen Holstein Kiel und das 1:7 gegen den FC St. Pauli einstecken. Ob das nicht erschreckende Resultate wären, wollte der kicker von Markus Mader wissen. "Nicht, wenn man damit rechnet", seine lapidare Antwort. "Ich bin jetzt seit zwei Jahren Trainer in Lustenau, wir hatten immer katastrophale Ergebnisse und erschreckende Leistungen in den Testspielen dabei. Wir sind keine Vorbereitungsweltmeister. Wichtig ist, dass wir immer die richtigen Schlüsse daraus ziehen und das haben wir bisher gut gemacht."

Und noch eines ist Mader wichtig: Der Kader mag zwar klein sein, aber die Qualität passt. "Gegen Kiel haben wir elf Spieler aufgeboten, die alle den Anspruch auf einen Stammplatz in der Bundesliga erheben." Soll heißen: Mit den Verstärkungen, die irgendwann eintrudeln werden, wird Austria Lustenau wieder wettbewerbsfähig sein. Ob der siebente Platz aus der Aufstiegssaison zu toppen sein wird, diese Frage hat sich Mader noch nicht gestellt. "Wir wissen, dass wir überragend performt haben und in der neuen Saison wieder solche Leistungen brauchen werden." Dass man ab Winter aufgrund des Stadionneubaus nach Bregenz ausweichen muss, macht die Sache nicht einfacher.

Den alten Spruch vom schweren zweiten Jahr hört der Lustenau-Trainer jedenfalls gar nicht gern. "Es war schon im ersten Jahr sehr schwierig, weil wir wirklich in jedem Spiel an unsere Leistungsgrenze gegangen sind. Wenn das zweite Jahr noch schwieriger wird, na, danke!"

Horst Hötsch