Vor dem 3. Spieltag der Europa League kam Olympique Marseille auch in den ersten vier Spielen unter Gennaro Gattuso nicht so richtig in Tritt. Lediglich gegen Aufsteiger Le Havre gab es in den ersten vier Partien des Italieners einen Sieg (3:0). Nach zwei Punkten aus den ersten beiden Spielen in der Europa League war es für OM umso wichtiger, im Anschluss an die 0:1-Niederlage in Nizza schnell wieder auf die Siegerstraße zu finden.
Gegen AEK Athen, die sich in der Gruppe B zuvor in Brighton durchsetzten (3:2), gegen Amsterdam punkteten und so die Spitze übernahmen, musste Gattuso allerdings auf den verletzten Torwart Pau Lopez verzichten, der von Ruben ersetzt wurde. Außerdem begannen Kondogbia, Veretout und Vitinha für Ounahi, Sarr und Aubameyang.
OM übernimmt die Kontrolle
Die Partie begann sehr verhalten. Während AEK - konträr zum Fußball in der heimischen Liga - auf Sicherheit bedacht warm übernahm Marseille von Beginn an das Zepter. Es dauerte allerdings, bis es erstmals gefährlich wurde. Nach 20 Minuten musste sich Stankovic im Tor von AEK aber aus kurzer Distanz gegen Ndiaye auszeichnen. Kurz darauf zwang der Angreifer den Stürmer wieder zur Parade (24.).
Europa League, 3. Spieltag
Besser machte es dann Vitinha nach Vorlage des ehemaligen Bielefelders Clauss, der Vida im Zentrum abschüttelte und aus kurzer Distanz zur bis dahin völlig verdienten Führung für Marseille einschob (27.). Eine echte Reaktion gab es von Athen zunächst nicht. Erst ein Standard sorgte für den ersten gefährlichen Kopfball von Moukoudi (35.). Quasi mit dem Pausenpfiff traf Zuber dann etwas aus dem Nichts zum Ausgleich, wurde jedoch aufgrund einer Abseitsstellung in der Entstehung zurückgepfiffen.
Pineda gleicht aus, Stankovic patzt
AEK wurde im zweiten Durchgang nominell offensiver und hatte - auch wenn sich die Spielanteile eigentlich kaum veränderten - Erfolg. Plötzlich kam Pineda im Strafraum frei zum Abschluss und besorgte im zweiten Anlauf das 1:1 (53.).
Die Freude währte allerdings sehr kurz, denn nur zwei Minuten später erlaubte sich Stankovic einen kapitalen Patzer. Der Torwart spielte den Ball unbedrängt in den Fuß von Vitinha und brachte den Stürmer anschließend im Strafraum zu Fall. Die Konsequenz: Elfmeter und Rot. Harit übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher (60.).
In Überzahl hatte OM dann alles im Griff, ließ die letzte Konsequenz jedoch zunächst vermissen - bis Amrabat dann gegen Renan Lodi den nächsten Strafstoß verursachte. Diesmal durfte Veretout ran und verwandelte ebenfalls sicher (69.).
Marseille verpasst das 4:1
Mit zwei Toren Vorsprung und einem Mann mehr für OM war die Partie fortan entschieden. Die Gastgeber kontrollierten das Geschehen und kamen hin und wieder zu Chancen, die jedoch ungenutzt blieben. Sarr scheiterte zunächst aus zehn Metern (79.) und wurde kurz darauf bei seinem Treffer zurückgepfiffen, da er sich im Abseits befand (86.). Auch Nadir (90+2.), Kondogbia (90+5.) und Aubameyang (90+6.) konnten nicht mehr erhöhen.
Der guten Stimmung tat das aber keinen Abbruch mehr. Nach zwei Unentschieden schiebt sich Marseille mit dem ersten Sieg vorbei an AEK an die Tabellenspitze der Gruppe B.
Weiter geht es für OM am kommenden Sonntag (20.45 Uhr) gegen Olympique Lyon in der Ligue 1. Die Athener treffen am darauffolgenden Montag (18.30 Uhr) auf PAOK Saloniki. Das Rückspiel in Athen steigt dann am 9. November (21 Uhr).