Bundesliga (D)

Matarazzo über Mislintat: "Es kann auch mal knallen"

Stuttgart muss auf Vagnoman verzichten und bangt um Mavropanos

Matarazzo über Mislintat: "Es kann auch mal knallen"

Trainer Pellegrino Matarazzo und Sven Mislintat.

Trainer Pellegrino Matarazzo und Sven Mislintat. IMAGO/Jan Huebner

Dass Matarazzo darauf angesprochen würde, war dem 44-Jährigen klar. Entsprechend vorbereitet zeigte sich der Stuttgarter Cheftrainer. Die vor ein paar Tagen angekündigte Erweiterung des sportlichen Führungskreises mit dem beiden Weltmeistern von 2014, Lahm und Khedira, als sportliche Berater des Vorstands und mit dem früheren Meisterspieler Gentner als Leiter der Lizenzspielermannschaft sei eine sehr positive Nachricht. "Mit diesen drei Jungs konnte man großartige Persönlichkeiten für den VfB gewinnen" sagte Matarazzo, der die sich dadurch aufschaukelnden  Debatten um den Verbleib seines Sportdirektors gelassen betrachtet.

Er befürchte nicht, Mislintat könnte seinen 2023 auslaufenden Vertrag nicht verlängern und den VfB verlassen. "Warum sollte ich Angst haben, wenn klar kommuniziert wird, dass man die drei als Ergänzung sieht und Kontinuität erwünscht ist?, fragt der 44-Jährige, der den in die Kritik geratenen Vorstandschef in Schutz nimmt. „Ich habe Alexander Wehrle als intelligenten Mann kennengerlernt, der erst einmal eine Weile beobachtet und dann Entscheidungen im Sinne des VfB trifft." So sei es auch im Fall der Klubidole gewesen. "Ich habe keine Angst, sondern sehe es als Chance für den VfB, um weiter voranzukommen."

"Es gibt ein normales Spannungsfeld zwischen Sportdirektor und Trainer"

Und das am besten in Zusammenarbeit mit Mislintat, mit dem es zwar nicht immer leicht, dessen Können allerdings unbestritten sei. "Ich habe schon immer gesagt, dass es inhaltlich zur Sache geht und heiß werden kann. Aber das ist normal", erklärt Matarazzo. Die Beziehung habe sich in den Jahren und Monaten geformt, nachdem der Coach als unbeschriebenes Blatt in der 2. Liga den Traditionsklub übernommen hatte und sich selbst mittlerweile zum angesehen Bundesligatrainer entwickelt hat. Die Diskussionen und der inhaltliche Austausch mit dem Kaderplaner „war immer vorhanden. Dass es ab und zu auch mal knallen kann, ist völlig normal. Es gibt ein normales Spannungsfeld zwischen Sportdirektor und Trainer."

Und ab und zu gibt es auch mal "ein, zwei Tage, an denen man nicht miteinander spricht“. Dennoch verbinde ihn mit seinem Sportchef "weiterhin eine sehr konstruktive und erfolgreiche Arbeit", die man fortsetzen sollte. "Es würde dem VfB guttun, mit Sven Mislintat zu arbeiten. Seine Expertise ist nicht alltäglich. Er ist ein absoluter Fachmann, der sehr gut in seinem Bereich und für den VfB sehr wichtig ist."

Wird Mavropanos rechtzeitig fit?

Alles andere als unwichtig ist die Partie der Schwaben am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! auf kicker) gegen Frankfurt. Nach sechs Bundesligaspielen sind sie weiterhin sieglos. Die Hoffnung, auf Josha Vagnoman setzen zu können, hat sich nicht erfüllt. Der rechte Flügelspieler musste wegen seiner Gelb-Roten Karte gegen den FC Schalke sowieso einmal pausieren. Jetzt fällt er wegen eines Knochenödems im Mittelfuß sogar länger aus.

Dagegen soll Konstantinos Mavropanos rechtzeitig einsatzbereit sein, der beim 2:2 in München wegen Adduktorenproblemen vom Feld musste. "Er wurde die komplette Woche nur individuell belastet", erzählt Matarazzo. "Der Plan ist, dass er ins Abschlusstraining einsteigen kann." Dann bestehe die Chance, dass der Innenverteidiger gegen die Eintracht mitmischen kann.

George Moissidis

Wer wie oft Bundesliga-Tabellenführer war