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Matchball gegen Meppen: Bleibt Norderstedt Regionalligist?

Richter holt 1,55 Punkte im Schnitt

Matchball gegen Meppen: Norderstedt spielt stabiler - und auch weiter in der Regionalliga?

Manuel Brendel (vorne) ist erfolgreichster Torschütze bei Norderstedt.

Manuel Brendel (vorne) ist erfolgreichster Torschütze bei Norderstedt. IMAGO/Lobeca

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Die Auswärtsfahrt zum TSV Havelse ist für die Eintracht immer sehr speziell. Seit 2017 besteht eine Fanfreundschaft zwischen den beiden Vereinen - dabei besitzt Norderstedt bis auf die kleine Gruppe "GemE1Nsam" keine ausgeprägte Fankultur. Sportlich hat die Eintracht in Garbsen meist gut ausgesehen. So auch am vergangenen Samstag, als sich das Team mit dem 2:1-Erfolg einen Matchball im Abstiegskampf erarbeitete. "Wir haben viel Widerstandsfähigkeit gezeigt und sehr viel Laufarbeit gegen den Ball geleistet", kommentierte Trainer Jean-Pierre Richter.

Der 37-Jährige, der seit Mitte März die Verantwortung hat, feierte in seinem elften Spiel den fünften Sieg, und mit seinem Punkteschnitt von 1,55 würde Norderstedt im oberen Drittel der Tabelle landen - genau dort, wo das Team bei der ersten Trainerentlassung der Saison in Person von Olufemi Smith stand.

Brendel blüht auf

Richter hat die Mannschaft trotz einer schwierigen Personalsituation stabilisiert. Dabei kitzelte er besonders die Qualitäten eines Mannes heraus: Manuel Brendel. Der 24-Jährige, der im Sommer 2022 aus der dritten Mannschaft des HSV gekommen war, blühte auf und erzielte zehn Tore, allein in den vergangenen drei Partien sieben. In seinem ersten Regionalliga-Jahr hatte er lediglich zweimal getroffen. Nun schlüpft Brendel doch noch langsam in die ihm zugedachte Rolle als Nachfolger des legendären Jan Lüneburg. Letzterer erzielte übrigens in der Bezirksliga für seinen Heimatverein SV Lieth gerade nochmal 26 Saisontore.

Brendels Tore haben zumindest schon mal dafür gesorgt, dass Norderstedt nicht mehr direkt absteigen kann. Die magische 40-Punkte-Marke ist zwar erreicht, aber längst kein Ruhepolster. Es droht immer noch die Gefahr, auf Platz 14 in die letzte Regionalliga-Relegation gegen den Vizemeister aus Niedersachsen zu müssen. Terminlich wäre das eine Katastrophe, denn diese kann erst nach der Drittliga-Aufstiegsrunde Mitte Juni stattfinden - zwei Wochen später würde Richter seinen neuen Kader dann schon wieder zum Auftakttraining bitten.

Matchball am Sonntag

So ist das große Ziel, den ersten von zwei Matchbällen bereits am Sonntag zu nutzen. Doch Gegner SV Meppen kommt mit der breiten Brust von fünf Siegen in Folge ins Edmund-Plambeck-Stadion, dürfte dann allerdings keine Chance mehr auf den Meistertitel haben, sofern Hannover 96 II die Pflichtaufgabe gegen Absteiger ETV am Vortag erledigt. Denn der zweite Matchball birgt die große Gefahr des Doppelfehlers - denn dann ginge es zum direkten Konkurrenten Weiche Flensburg, gegen den es in den bisherigen 20 Duellen genau einen Sieg gab...

Harry Borchardt

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