Gladbachs Coach Lucien Favre tauschte im Vergleich zum Spiel gegen Borussia Dortmund bis auf Xhaka seine komplette Mannschaft aus. Von Towart Heimeroth bis Stürmer de Jong gab es nur neue Gesichter zu sehen. Darunter auch der Debütant Dahoud. Pep Guardiola veränderte seine Formation nach dem 4:0 gegen Hamburg viermal: Rafinha, Contento, Robben und Müller spielten für Alaba, Shaqiri, Pizarro und Mandzukic. Contento und Rafinha bedeckten die Außenverteidigerpositionen, sodass Kapitän Lahm ins Mittelfeld rückte.
Der Telekom-Cup 2013
Die Bayern traten von Beginn an mit viel Ballbesitz auf. Der Ball, er klebte förmlich an den Schlappen des Triple-Siegers. Dementsprechend dominant sah das Spiel der Münchner aus. Klare Torchancen gab es für den FCB zunächst aber nicht. Die Gladbacher zogen sich in der Verteidigung weit zurück und schalteten bei eigenem Ballbesitz fast ausschließlich über den flinken Herrmann blitzschnell um. Mit dem Jungnationalspieler hatten die Gäste Probleme, immer wieder brach er über die rechte Angriffsseite der Gladbacher durch.
Nach etwas mehr als einer Viertelstunde war es dann aber passiert: Robben lupfte die Kugel in den Sechzehner, wo Ribery eingelaufen war. Der Franzose zeigte einmal mehr seine blitzsaubere Technik und überwand Heimeroth per Volleyabnahme zum 1:0 (17.). Die Gladbacher zeigten sich nun ängstlich und fingen gleich das zweite Gegentor. Nach einem Ballverlust vor dem eigenen Strafraum legte Ribery quer zu Müller, dessen Schuss noch abgeblockt wurde. Der Abpraller landete jedoch in den Füßen von Lahm, der aus 16 Metern nur noch einschieben musste (23.). Und es kam noch dicker für die Elf vom Niederrhein, denn Thiago erzielte sein erstes Tor im FCB-Jersey - mit der Brust! Boateng flankte von links, der Spanier bewies Körperspannung und bugsierte die Kugel aus kürzester Distanz ins Tor (26.). Doch auch die Borussia sollte noch einmal Grund zur Freude haben. Wieder war Herrmann über die rechte Seite entwischt, Contento stoppte den Jungnationalspieler im Strafraum und de Jong verwandelte den fälligen Foulelfmeter cool zum 1:3-Pausenstand (30.).
Im zweiten Durchgang ließen es die Münchner etwas ruhiger angehen und strahlten nicht mehr die große Dominanz wie noch in den ersten 30 Minuten aus. Dennoch erzielte der FCB auch das nächste Tor des Spiels: Ribery bedankte sich für die Robben-Vorlage beim 1:0 und assistierte den Kopfballtreffer des Niederländers zum 4:1 (41.). Von der Favre-Elf war nun keine Gegenwehr mehr zu spüren und die Partie plätscherte vor sich hin. Guardiola entschied sich daraufhin, einige Wechsel vorzunehmen. Unter anderem durften sich die Münchner Nachwuchskräfte Weiser und Weihrauch beweisen. Der Schlussakt war aber den gestandenen Profis vorbehalten. Robben zu Ribery und der quer zu Müller – 5:1 (60.). Direkt danach war die Partie beendet und der FC Bayern sicherte sich den Titel beim Telekom-Cup. Am ersten Spieltag der Bundesliga (9. August, 20.30 Uhr) treffen beide Klubs erneut aufeinander. Dann aber in der Münchner Arena.