Obwohl ihm Borussia-Coach Marco Rose beim 4:1-Heimsieg gegen den FC Schalke 04 eine Pause verordnet hatte, konnte Elvedi wegen einer am Sonntag erlittenen Muskelverletzung nicht auflaufen, für ihn verteidigte erneut Jantschke. Insgesamt nahm Rose drei Änderungen vor: Kramer für Zakaria, Stindl für Embolo und Lainer für Herrmann. Lazaro rückte auf der rechten Seite eine Position nach vorne.
Inters Trainer Antonio Conte musste auf den gesperrten Vidal verzichten, dafür kehrte Brozovic erstmals nach seiner Corona-Infektion ins Team zurück. Im Vergleich zum 3:0-Auswärtserfolg bei Sassuolo Calcio bekam außerdem Young auf der linken Seite den Vorzug vor Perisic, im Sturm kehrte Lukaku zurück und verdrängte Sanchez auf die Bank.
Nachdem die Partie zwischen Donezk und Real mit einem überraschenden Sieg für die Ukrainer zu Ende gegangen war, stand fest: Für ein vorzeitiges Weiterkommen würde die Borussia einen Sieg benötigen. Der VfL hatte in der Anfangsphase deutlich mehr Ballbesitz, nutzte diesen aber kaum zu Abschlussaktionen. Gefährlich wurde es hauptsächlich dann, wenn Inter zu schnellen Umschaltaktionen ansetzte - Jantschke blockte gleich zweimal gegen Martinez (6.), Youngs abgefälschter Volleyschuss strich vorbei (15.).
Gerade die linke Abwehrseite bekam Mönchengladbach nicht dicht - und geriet auf diese Weise in Rückstand: Am Ende einer schnellen Inter-Kombination kam der Ball über Lukaku und Gagliardini zum sträflich frei stehenden Darmian, der mit einem harten Flachschuss Sommer den Tunnel verpasste (17.). Die Rose-Elf war zwar auch in der Folge optisch überlegen, kam aber nicht in die gefährlichen Räume. Stattdessen hatte Martinez nach einem der zahlreichen Inter-Konter die Chance auf das zweite Tor, scheiterte aber an Sommer (34.).
Plea krönt Gladbachs starke Phase
Erst im Anschluss an diese Möglichkeit entfachte auch Mönchengladbach plötzlich richtig Druck nach vorne: Handanovic parierte einen harten Distanzschuss von Lainer mit Problemen (36.), einen abgefälschten Flachschuss von Thuram dafür umso stärker (37.). Quasi mit dem Pausenpfiff belohnte sich die Borussia dann noch für die Drangphase: Nach einem tollen Spielzug über Ginter und Stindl flankte Lazaro an den zweiten Pfosten, wo sich Plea mit einem klugen Laufweg Platz verschafft hatte und per Aufsetzer in den Winkel einköpfte (45.+1).
Gruppe B, 5. Spieltag
Lukaku in typischer Manier - auch Plea schnürt den Doppelpack
Zur Pause musste Rose umstellen, Zakaria ersetzte den angeschlagenen Jantschke und Gladbach agierte fortan mit Dreierkette. Am Geschehen auf dem Platz änderte sich zunächst nicht viel, Thuram vergab per Kopf die erste Möglichkeit des zweiten Durchgangs (51.). Inter, das zum Weiterkommen dringend einen Sieg benötigte, fand erst nach gut einer Stunde besser ins Offensivspiel - dann aber so richtig: Martinez traf mit einem feinen Schlenzer noch den Pfosten (62.), dann erzielte Lukaku in der für ihn typischen Manier die erneute Inter-Führung, nachdem er sich Zakaria mit seiner Physis eindrucksvoll vom Leib gehalten hatte (64.).
Wenig später ließ der Belgier auch noch sein zweites Tor folgen - diesmal nach einer feinen Kombination über die beiden eingewechselten Sanchez und Hakimi (73.). Es folgten völlig wilde Minuten: Zunächst kam Gladbach fast im Gegenzug durch den zweiten Doppelpack des Tages zurück - Plea vollendete nach Ballgewinn von Neuhaus und Steilpass von Thuram ins lange Eck (75.). Wiederum nur wenige Momente später brachte Young am Ende einer turbulenten Szene im Gladbacher Fünfmeterraum den Ball aus kurzer Distanz nicht über die Linie (77.).
Gladbachs Ausgleich wird nach Videobeweis nicht gegeben
So blieb Gladbach mittendrin im Spiel - und Plea traf sogar noch zum dritten Mal: Nach Zusammenspiel mit Lainer schickte der Franzose den Ball ins lange Eck (83.). Doch nach einem Hinweis des VAR schaute sich Schiedsrichter Makkelie die Szene an und erkannte das Tor ab. Grund: Embolo hatte bei Pleas Schuss kurz vor Handanovic im Abseits gestanden. Makkelie wertete dies als aktives Eingreifen - eine strittige Entscheidung.
Es blieb also beim 3:2 für Inter - und Mailand damit weiter im Rennen um das Achtelfinale. Mönchengladbach hingegen bleibt weiter Gruppenerster und hat mindestens Platz drei sicher, hat das vorzeitige Weiterkommen aber verpasst. Wie die Fohlen das Achtelfinale erreichen können, erfahren Sie hier.
Für die Fohlen geht es am Samstag (15.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel in Freiburg weiter. Inter hat am gleichen Tag (20.45 Uhr) den FC Bologna zu Gast.