Gladbachs Trainer Meyer musste im Vergleich zur jüngsten 1:3-Niederlage in Dortmund auf seinen Mittelfeld-Regisseur Nielsen wegen dessen Wadenbeinbruchs verzichten. Für ihn rückte Kluge ins Team. Außerdem ersetzte Witeczek den Gelb-gesperrten Münch auf der linken Außenposition der Viererkette und Demo kam für Hausweiler. Club-Coach Augenthaler wechselte nach der deprimierenden 0:4-Klatsche zu Hause gegen Bremen Keeper Kampa aus und Schäfer durfte seine Bundesliga-Premiere feiern. Des Weiteren liefen Jarolim nach abgesessener Gelb-Sperre für Michalke und Müller für Kos (Adduktoren-Zerrung) auf.
Abstiegskampf pur auf dem Bökelberg: Gerade mal zwei Punkte trennten beide Teams vor der Partie, und dementsprechend kämpferisch gingen die Akteure dann auch zu Werke. Viele kleine Nickligkeiten beherrschten das Geschehen in der ersten Viertelstunde, die den Spielfluss erheblich störten. Zwei frühe Gelbe Karten belegen das kompromisslose und kämpferische Spiel beider Teams. Nach gut 25 Minuten und diversen Verletzungspausen - Asanin war für den angeschlagenen Pletsch gekommen (24.) war es die Borussia, die einen Gang höher schaltete. Mit direkten Pässen in die Lücken der Nürnberger Abwehrkette ließen die agilen Gladbacher Offensivkräfte ihre Gegenspieler wie eine Schülermannschaft aussehen. War ihnen in der 24. Minute ein Treffer von van Lent wegen einer strittigen Abseitssituation von Schiedsrichter Berg noch verwehrt worden, half eine Minute später die Club-Hintermannschaft tatkräftig mit. Stehle ließ van Lent enteilen, der Torjäger passte aus halbrechter Position nach innen, und Sanneh drückte den Ball mit seinem linken Knie vor dem einschussbereiten Aidoo über die eigene Linie die verdiente Führung. Auch in der Folgezeit konnten die Borussen in der fränkischen Hälfte nach Belieben agieren. Ein weiteres, diesmal eindeutiges Abseitstor durch van Houdt (36.) und eine Traum-Kombination über Witeczek, van Lent und van Houdt (42.) resultierten aus der mangelnden Abstimmung in der neu formierten FCN-Viererkette. In der Offensive war zwar ein Bemühen der Nürnberger zu erkennen, die Durchschlagskraft fehlte aber völlig. Nach der Pause musste Borussen-Coach Meyer auch Kluge wegen einer Riss-Wunde gegen Hausweiler austauschen, an der Gladbacher Überlegenheit änderte sich aber zunächst wenig. Mit fortschreitender Spieldauer schlichen sich jedoch kleine Fehler in den Spielaufbau der Mannen vom Niederrhein ein. Der Club zeigte sich dankbar und forcierte seine Offensivbemühungen aber ohne den letzten Zug zum Tor. In der 74. Minute wechselte Gladbach zum dritten Mal, und zum dritten Mal wegen einer Verletzung. Eberl musste mit gebrochener Nase passen. Die Borussia agierte von nun an clever, auch wenn sie es verpasste, frühzeitig die Entscheidung herbei zu führen. Die Defensive stand nun bei Gladbach, und auch der zwischenzeitliche Elan der Franken ließ gegen Ende der Partie stark nach. Gladbach siegte auf Grund der besseren Spielanlage und der vielen Unstimmigkeiten in der Club-Defensive verdient. Nürnberg konnte sich beim guten Schäfer bedanken, dass man zur Pause nur mit einem Treffer zurücklag.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend