Nach einer katastrophalen Hinrunde hat sich Juventus zuletzt wieder gefangen und auf einmal sind die Champions-League-Plätze wieder in Reichweite. Am Sonntag war die Alte Dame nun bei der AC Milan gefordert, die zuletzt eine unerwartete 1:2-Heimniederlage gegen Spezia kassiert und dadurch im Titelrennen mit Inter und Napoli an Boden verloren hatte.
In San Siro stand für beide Klubs viel auf dem Spiel, das war dann auch auf dem Platz spürbar. Viele Zweikämpfe, teils ruppig geführt, prägten das Bild auf dem Rasen. Kämpferisch waren beide Teams auf der Höhe, spielerisch wurde aber wenig Glanz versprüht. Torchancen waren in Hälfte eins absolute Mangelware.
Wenn es sie mal gab, dann waren es meist Fernschüsse. Weil aber weder der agile Cuadrado für Juve (13.) noch auf der Gegenseite Rafael Leao (20.) oder Calabria (31., 33.) ins Schwarze trafen, ging es nach intensiven 45 Minuten torlos in die Kabinen. Den Pausenpfiff erlebte Ibrahimovic übrigens schon nicht mehr auf dem Platz, der "alte" Schwede war schon nach 28 Minuten angeschlagen für Giroud ausgewechselt worden.
Hälfte zwei war ähnlich unterhaltsam wie die erste - wenig, bis gar nicht. Es wurde gekämpft, gefoult und lamentiert, aber kaum Fußball gespielt. Glück hatte Milans Junior Messias, dass ein klares Foul von ihm an Morata im eigenen Strafraum ungeahndet blieb (59.). Ansonsten war es ein zerfahrenes Duell. Es fehlte auf beiden Seiten an Esprit, Variation und Spritzigkeit.
Auch wenn Milan in den letzten 20 Minuten ein wenig an der Temposchraube drehte und sich das ein oder andere Mal in vielversprechender Position am gegnerischen Strafraum blicken ließ, so fehlte es den Rossoneri dennoch an zwingenden Ideen, um Chiellini & Co. ernsthaft auf die Probe zu stellen. Ergo ging das 174. Ligaduell dieser zwei italienischen Giganten als müde Nullnummer in die Annalen der Serie A ein.