Der Wille war den Turinern um Europameister Belotti, Ex-Wolfsburger Brekalo oder auch den Jokern Praet und Zaza auf keinen Fall abzusprechen, der Ideenreichtum gegen eine schier felsenfeste Milan-Abwehr aber schon. Im Grunde verzeichneten lediglich der eingewechselte Sanabria, der an einer Tat von Torwart Tatarusanu verzweifelte (76.), und Praet mit einem Schuss aus die Oberkante der Latte (85.) richtig gute Möglichkeiten auf den 1:1-Ausgleichstreffer.
Das war es aber auch schon. Und weil die Offensivabteilung vom Top-Team aus Mailand, wo Star Ibrahimovic erst spät eingewechselt wurde, im Grunde noch weniger Esprit versprühte, verlebte das Publikum im Giuseppe-Meazza-Stadion alles in allem einen kargen Fußballabend.
Giroud steht goldrichtig
Der Unterschied war nur, dass die heimischen Rossoneri nach vorn auch nicht mehr machen mussten ab der 14. Minute. Denn hier stach Milan nach einer Ecke samt Krunic-Kopfballverlängerung eiskalt aus nächster Nähe durch den abstaubenden Giroud (viertes Tor im sechsten Ligaspiel) zu - und verwaltete das damit erzielte 1:0 effektiv bis zur allerletzten Sekunde. Mehr war nicht nötig, um den nun schon neunten Serie-A-Sieg (ein Remis) einzutüten und mit nunmehr 28 Punkten an der Spitze des italienischen Oberhauses vorzulegen.
Verfolger Napoli ist erst am Donnerstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) gefordert, wenn der FC Bologna als Gast anreist. Und bis dahin genießen die Lombarden, die in ihrer erfolgreichen Vereinsgeschichte erst einmal zuvor mit neun Siegen bei einem Unentschieden in eine Saison starteten (1954/55), den Moment der vorläufig alleinigen Tabellenführung.