1860-Coach Daniel Bierofka ließ im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Uerdingen Hiller, der erst unter der Woche seinen Vertrag verlängert hatte, anstelle von Bonmann im Tor ran, außerdem stürmte Karger für Mölders (Bank).
Kiels Trainer Tim Walter wechselte nach dem 1:1 in Unterzahl gegen Heidenheim sogar auf nur einer Position: Kinsombi rückte für Honsak (Bank) in die Startformation.
Karger lässt Schmidt stehen - 1860 führt früh
Doch es war Bierofkas Umstellung, die sofort griff: Grimaldi setzte mit einer herrlichen Umschaltaktion im Mittelfeld Karger in Szene, der nur noch Schmidt vor sich hatte, am Kieler Abwehrmann vorbeizog und anschließend Kronholm zum 1:0 tunnelte (7.). Kiel war zwar die aktivere Mannschaft, hatte mehr Ballbesitz und versuchte vor allem über die Flügel, zum Erfolg zu kommen. Die Löwen kauften den Norddeutschen in den Zweikämpfen aber ein ums andere Mal den Schneid ab, lauerten permanent auf Umschaltaktionen und versuchten, schnell ins Vertikalspiel zu kommen, was aber auch nicht mehr so präzise wie beim Führungstreffer gelang.
So dauerte es bis in die Schlussphase des ersten Durchgangs, bis Kiel zu ernstzunehmenden Möglichkeiten kam. Serra traf aber zunächst mit rechts nur das Außennetz (40.), dann per Kopf das leere Tor nicht (42.) - 1860 nahm die Führung mit in die Kabine.
DFB-Pokal, 1. Runde
Doppelpack innerhalb von neun Minuten: Mühling dreht die Partie
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Kiel den Druck und kam vor allem über den sehr agilen Schindler immer wieder zu gefährlichen Flankenmöglichkeiten. 1860 hingegen konnte kaum noch für Entlastung sorgen, sich gleichzeitig aber lange Zeit noch auf eine nach wie vor sehr aufmerksame Defensive verlassen, die kaum Abschlüsse der Norddeutschen zuließ. Walter reagierte und wechselte die Offensivakteure Honsak und Seydel ein - mit Erfolg. Nur drei Minuten war Seydel auf dem Platz, als er auf der linken Seite Paul stehen ließ und im Rücken der Abwehr Mühling bediente. Der Mittelfeldmann traf gegen die Laufrichtung von Hiller zum Ausgleich (74.).
Und Mühling war noch nicht fertig: Zunächst verpasste er nach einem sehenswerten Alleingang das 2:1 (76.), dann brachte er seine Farben mit einem gefühlvollen Distanztreffer doch noch in Front (83.). Der Widerstand der Löwen war anschließend gebrochen, der bärenstarke Schindler legte nach einem Konter sogar noch das 3:1 nach (87.) - der Schlusspunkt.
Mit dem Rückenwind aus dem Pokal will Kiel nun am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) den guten Saisonstart in der Liga in Regensburg fortsetzen, bereits am Samstag (14 Uhr) tritt 1860 München in der Liga beim VfR Aalen an.