Bundesliga (D)

DFL-Präsidium berät nochmal über Investoren-Deal

Noch kein offizieller Antrag für Neuabstimmung eingegangen

Nach Protesten: DFL-Präsidium berät nochmal über Investoren-Deal

Streitthema: Die Investoren-Suche der DFL.

Streitthema: Die Investoren-Suche der DFL. IMAGO/Sven Simon

Keine Frage, der geplante Einstieg eines milliardenschweren Investors bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) ist äußerst umstritten - von Spieltag zu Spieltag ebben die Fan-Proteste nicht ab, auch gibt es lautstarke Rufe nach einer Neuabstimmung. Die Gemengelage hat dazu geführt, dass das DFL-Präsidium zunehmend unter Druck geraten ist.

Wie die Deutsche-Presse-Agentur (dpa) nun meldet, will sich das DFL-Präsidium in dieser Woche noch einmal eingehend mit dem laufenden Investorenprozess beschäftigen. Auch die Sport Bild  berichtet von einem für Mittwoch geplanten Treffen des Führungsgremiums. Auch seien zwei Info-Veranstaltungen mit den 36 Erst- und Zweitligisten für Ende Februar (28. und 29.2.) ebenso geplant wie eine weitere Mitgliederversammlung im März.

Gegenseitige Beschuldigungen

Umstritten ist das Projekt auch wegen des Ausgangs bei der DFL-Abstimmung im Dezember, als sich die 36 deutschen Profiklubs mit einer knappen Zwei-Drittel-Mehrheit für den Einstieg eines Investors ausgesprochen haben. Im Fokus steht dabei auch Martin Kind, dem von seinem Stammverein vorgeworfen wird, in der geheimen Wahl gegen die Weisung seines Stammvereins votiert zu haben - und auch die DFL wurde von den Niedersachsen scharf angegangen, die wiederum ihrerseits scharf konterte und von "unwahren Tatsachenbehauptungen" schrieb.

Kind selbst hält sich bedeckt, sagt nicht, wie er abgestimmt hat. "Wie ich gestimmt habe, das weiß nur ich. Das weiß keiner, alles andere ist Spekulation, und deshalb lehne ich eine Diskussion um dieses Thema ab", sagte er gegen über dem NDR.

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Kommt es zur erneuten Abstimmung?

Fakt ist, das letzte Wort in der Causa ist noch nicht gesprochen. Aktuell ist mit CVC Capital Partners nur noch ein Bewerber interessiert - ob das so bleibt, erscheint aktuell mehr als offen. Denn Gegenwind gibt es nicht nur von Fans, auch diverse Profiklubs plädieren inzwischen für eine Neuabstimmung, der sich selbst DFL-Präsidiumssprecher und Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke als klarer Befürworter des Deals nach Informationen der Frankfurter Rundschau nicht mehr verschließen will.

Jedoch: Ein offizieller Antrag, das Präsidium von dem erteilten Abschlussermessen zu entbinden, lag der DFL am Montagvormittag noch nicht vor, wie die DFL auf dpa-Anfrage mitteilte. Einen solchen Antrag hat wiederum der 1. FC Köln angekündigt - und diesen auch begründet: "Auf keinen Fall sollten die derzeitigen Fanproteste längerfristig andauern oder sogar zunehmen", zitierte die Frankfurter Rundschau.

Die Kölner argumentieren, dass mit einer neuerlichen Debatte aller Klubs mit den eigenen Mitgliedern und Fans sowie einer Neuabstimmung "der deutsche Profifußball über diesen Schulterschluss mit seiner Basis Respekt und Größe" dokumentieren würde. Zugleich erhofft man sich "Rechtssicherheit und Akzeptanz". 

Kind wiederum geht inzwischen davon aus, dass der Investorendeal nicht mehr zustande kommen wird. "Die werden alle abspringen", prophezeite er beim NDR und betonte, dass ein Scheitern Stagnation bedeuten würde - "und das bedeute "immer Rückschritt. Es hat nach meiner Befürchtung auch Auswirkungen auf die Verhandlungen der Fernsehverträge der Zukunft. Und auf Sponsoren."

drm, dpa

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  • Für Investitionen u.a. in Digitalisierung wollte die DFL-Führung Kapital von einen Investor einholen.
  • Die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit wurde bei der geheimen Abstimmung auf die Stimme genau erreicht.
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