Der Thüringer Schiedsrichter Daniel Bartnitzki hat nach dem Drittliga-Spiel zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem FC Ingolstadt (0:2) Gewaltandrohungen und Todeswünsche erhalten. Das berichtete der 27 Jahre alte Erfurter der "Thüringer Allgemeinen".
Er habe Nachrichten wie "Wenn wir dein Auto finden, hast du mehr als nur blaue Flecken" und "Bitte häng dich von der Brücke" erhalten. Bartnitzki habe seine Social-Media-Konten auf privat gestellt, "um mich und mein Umfeld zu schützen. Es waren weit über hundert Nachrichten und Kommentare dieser Art."
Bartnitzki räumt Fehler ein
Beim 0:2 am vergangenen Samstag waren die Saarbrücker Boné Uaferro (Gelb-Rot) und Calogero Rizzuto (Rot) binnen sieben Minuten des Feldes verwiesen worden. Daraufhin hallten Schieber-Rufe durch das Ludwigsparkstadion.
Bartnitzki (kicker-Note 5) räumte nach eingehender Analyse Fehler ein. "In der ersten Halbzeit hätte Saarbrücken einen Handelfmeter kriegen müssen, da hatte ich leider keinen optimalen Blick auf die Situation", sagte der Unparteiische. Die Gelb-Rote Karte hätte er "mit mehr Fingerspitzengefühl ... vermeiden können."
Instagram-Beitrag sorgt für Aufruhr
Für Wirbel sorgte zudem ein Instagram-Beitrag Bartnitzkis aus dem Jahr 2022. Dort zeigte er sich bei einem Fahrsicherheitstraining aus dem Audi Driving Experience Center. Bekanntlich besitzt der Autohersteller 19,9 Prozent Anteile am FCI und gehört somit zu den wichtigsten Sponsoren.
Aus diesem Grund bezeichnete Saarbrückens Trainer Rüdiger Ziehl die Ansetzung als "komisch" und "unglücklich". Der DFB erklärte gegenüber "liga3online.de", man habe keinen Grund zur Annahme, dass die Neutralität als Unparteiischer beeinträchtigt war.
Bartnitzki pfeift seit dieser Saison in der 3. Liga. Das Duell zwischen Saarbrücken und den Schanzern war erst sein sechstes Drittliga-Spiel als hauptverantwortlicher Referee.