Der Spieler des Tages kommt für den kicker mit Martin Kobylanski vom SV Waldhof Mannheim, im Ulmer Lager wäre wohl ein anderer Name aufgetaucht: Lucas Röser. Der benötigte gerade einmal 132 Sekunden, um im Grünwalder Stadion nach seiner späten Einwechslung in der Nachspielzeit das goldene Tor zum 1:0 zu erzielen.
Gegen dezimierte Löwen, die Röser bei der Ecke in Minute 93 wohl noch nicht auf dem Schirm hatten. "Er darf nicht so frei reinlaufen", monierte 1860-Kapitän Jesper Verlaat bei MagentaSport. "Das darf uns nicht passieren." Ist aber passiert. Für die Löwen war es die erste Saisonniederlage unter Argirios Giannikis nach acht ungeschlagenen Spielen, für die Spatzen mit dem Dreier der Sprung auf Rang zwei.
"Genial", befand Thomas Wörle, der Ulmer Coach hatte ein sehr intensives Spiel von zwei Mannschaften gesehen, "die einfach saustark verteidigt haben". Und ein Spiel, das sein Team im letzten Moment noch siegreich beendet hat. "Wir sind überglücklich", meinte Wörle, der zugab, dass sich der SSV über ein Unentschieden nicht hätte beschweren können. "Hintenraus war es dann glücklich für uns."
Glück hin oder her. Ulm belegt auch in der Rückrundentabelle Platz zwei hinter Preußen Münster, ist seit drei Spielen ohne Gegentor und hat 2024 noch keine der bislang acht Partien verloren. Die Bilanz eines Aufsteigers. Wörle richtet den Blick schon auf das Duell mit Verfolger Sandhausen (Sonntag, 19.30 Uhr, LIVE! bei kicker), ehe es am 16. März zum Duell mit der SG Dynamo Dresden kommt, die Ulm gerade von Rang zwei verdrängt hat. Sandhausen ist aber erst einmal "der nächste Härtetest, die nächste Challenge".
Lizenzunterlagen für 2. und 3. Liga
Sollten die Spatzen weiter so performen, winkt der Aufstieg. Markus Thiele hat die Lizenzierungsunterlagen fristgerecht am 1. März abgegeben. Und wenig überraschend plant Ulm auch mit der 2. Bundesliga, hat also nicht nur für die 3. Liga die Unterlagen eingereicht. Und auch mit den Spielern wird nicht nur Richtung 3. Liga verhandelt. "Das ist unsere Aufgabe, dass wir da zweigleisig planen müssen. Das ist natürlich schön, wenn man nach oben planen kann." Weil der Trend stimmt.