2. Bundesliga (D)

SV Darmstadt 98 plagen neue Sorgen im Sturm

Tietz und Vilhelmsson gegen den HSV fraglich

Nasenbeinbruch? Verletzungssorgen im Darmstadt-Sturm

Darmstadts Stürmer Phillip Tietz droht auszufallen.

Darmstadts Stürmer Phillip Tietz droht auszufallen. IMAGO/HMB-Media

Vor dem Spiel beim Hamburger SV wachsen die Verletzungssorgen beim SV Darmstadt 98. Phillip Tietz verletzte sich am Mittwoch im Training. Bei dem Stürmer bestand Verdacht auf Nasenbeinbruch, wie Trainer Torsten Lieberknecht sagte. Und auch der Einsatz von Oscar Vilhelmsson ist fraglich. Der 18 Jahre alte Schwede, der gerade erst einen Bänderriss auskuriert hat, laboriert an Schienbeinproblemen. Sie sind die Folge eines Fouls im Rostock-Spiel, das der Schiedsrichter erst nach VAR-Einschreiten als Elfmeter wertete.

Startelf-Chance für Seydel oder Warming?

Sollten beide Angreifer ausfallen, wäre Aaron Seydel der letzte verbliebene Stoßstürmer. Doch Lieberknecht zeigte sich skeptisch, dass der Ex-Mainzer nach seiner Hirnhautentzündung schon wieder eine Option für die erste Elf ist. Damit wäre Magnus Warming erste Wahl für einen Platz in der Startformation. Nach seinen überwiegend sehr ansprechenden Auftritten als Einwechselspieler hätte sich der dänische Neuzugang das durchaus verdient.

Noch länger fehlen den Lilien ohnehin die beiden Innenverteidiger Thomas Isherwood (Muskelbündelriss) und Clemens Riedel (Bänderriss im Sprunggelenk), dazu Mathias Honsak (Knochenödem im Rücken) und Emir Karic (Blinddarm-Operation). Auch wenn Lieberknecht keine genauen Prognosen abgeben wollte - am ehesten wird nach seiner Einschätzung wohl Riedel ins Training zurückkehren.

"Ein Privileg" für Darmstadt

Lieberknecht, der bereits vergangene Saison den Hamburger SV als Aufstiegsfavoriten gesehen hatte, schwärmte vom Gegner. "Gefühlt ist der HSV kein Zweitligist. Der Klub hat eine große Wucht in Deutschland", sagte er. "Für uns als Darmstadt 98 ist es ein Privileg, gegen sie spielen zu dürfen. Der HSV gehört in die 1. Liga. Ich glaube, dass sie dieses Jahr dran sind aufzusteigen."

Systemfragen und psychologische Faktoren

Lieberknecht rechnet mit einer Abwehrschlacht im Volksparkstadion. "Der HSV agiert mit viel Ballbesitz, hat aber seine Probleme in der Konterabsicherung", sagte er. Zuletzt spielten die Lilien sehr erfolgreich mit einem 3-5-2-System, das allerdings eher offensiv ist, wie der Coach sagte. Vergangene Saison agierte die Mannschaft meist sehr erfolgreich mit einem 4-4-2-System.

In der Vorbereitung auf die aktuelle Saison ließ er zeitweise auch mit einem 4-1-4-1-System spielen, was eine Option wäre, wenn mehrere Stürmer ausfallen. Entscheidend sei ohnehin, wie seine Mannschaft das gewählte System dann ausfülle.

Gegen den HSV seien zudem psychologische Faktoren besonders gefragt. "Wir brauchen den Glauben und die Intensität, wir brauchen die Bereitschaft, wie eine Klette am Gegner zu bleiben, auch wenn man einmal überspielt wurde", sagte der Coach.

Stephan Köhnlein

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