Die Zahlen, die der kicker am Montag veröffentliche, mochte Bernd Neuendorf am Mittwoch nicht kommentieren. "Wir verfügen nicht über belastbares Zahlenmaterial", erzählte der DFB-Präsident auf einer Pressekonferenz zur Strategie Frauenfußball im DFB.
Fünf Millionen Euro sollen den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten die Übertragungsrechte für die WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) wert sein. Viel zu wenig, wie die FIFA findet. Seit Wochen herrscht schon Streit wegen der Übertragungsrechte.
"Mein Appell ist, nicht nur auf die Zahlen zu gucken", forderte Neuendorf. "Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem es nicht mehr um Summen geht, sondern darum, dass sich alle Seiten die politische Frage stellen, ob man es sich erlauben kann, einen Blackout herbeizuführen. Alle müssen sich zusammenraufen." Sonst sei ein Imageschaden unabwendbar.
Starke Konkurrenz für die Austragung der WM 2027
Auch in Sachen Bewerbung für die Weltmeisterschaft 2027 wartet noch ein hartes Stück Arbeit. Der DFB bewirbt sich gemeinsam mit dem niederländischen und dem belgischen Verband um die Ausrichtung des Turniers. Aber auch Südafrika und Brasilien haben ihr Interesse hinterlegt, ebenso die USA und Mexiko, die sich gemeinsam bewerben.
"Das sind drei starke Mittbewerber. Aber das ist gut für den Sport", findet Heike Ullrich. "Wir arbeiten an einer Strategie", kündigte die DFB-Generalsekretärin an.
Bis zum 8. Dezember muss die Bewerbung bei der FIFA eingereicht werden. Am 17. Mai 2024 fällt die endgültige Entscheidung, wer die WM in vier Jahren ausrichten darf. "So ein Turnier wäre von enormer Bedeutung", unterstrich Neuendorf. Schon 2011 hatte der DFB eine Weltmeisterschaft ausgerichtet.
Frauen-Fußball auf Wachstumskurs
Abseits von Übertragungsrechten und WM-Bewerbung hatte der DFB am Mittwoch noch viel Positives bezüglich des Frauenfußballs zu verkünden. Auf den Social-Media-Kanälen der Frauen-Nationalmannschaft und der Bundesliga wurde eine Steigerung von 186 Prozent erreicht. Zudem verbesserte sich der Zuschauerschnitt in der Frauen-Bundesliga um 231 Prozent von 806 in der Vorsaison auf aktuell 2671 Zuschauer pro Spiel in der laufenden Spielzeit.
Außerdem seien für das DFB-Pokal-Finale VfL Wolfsburg gegen den SC Freiburg am 18. Mai in Köln schon 35.000 Tickets verkauft worden. Neuendorf: "Die erfolgreiche EM in England hat uns in die Karten gespielt."