Derbysieger, Tabellenführer, in sechs Partien vier Mal zu Null gespielt. Läuft bei Zweitliga-Titelaspirant SKN St. Pölten. Ganz besonders bei "Heimkehrer" Andree Neumayer, der auf der "Sechser"-Position, auf der auch Marc Stendera, Yannick Scheideger oder Christoph Messerer spielen können, gesetzt ist. Bei seinem Comeback in Amstetten nach krankheitsbedingter Pause zeichnete er sogar für das Goldtor verantwortlich.
2. Liga - 6. Spieltag
Oft trifft Neumayer nicht, in 136 Zweitliga-Spielen war das erst sein viertes Tor. "Ein bisschen ist das schon auch meiner Position geschuldet", lächelt der 27-Jährige im Gespräch mit dem kicker, "vielleicht fange ich jetzt im Alter ja langsam mit dem Toreschießen an."
Wermutstropfen sei es für ihn aber keiner dabei, dass er ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Amstetten (Frühjahr 2020) getroffen hat, der nun noch weiter unten drin hängt. "Überhaupt nicht", stellt Neumayer klar, "mit Burak Yilmaz, Marco Toro und Julian Tomka waren jetzt ja sogar drei Ex-Kollegen aus Horn mit dabei, aber Amstetten kommt sicher da unten raus, die haben die Qualität. So etwas blende ich voll aus."
Wawra schätzt Neumayer
Sportdirektor Tino Wawra, der Neumayer schon in seiner Zeit bei BW Linz auf seinem Zettel hatte, schätzt ihn aus vielerlei Gründen: "Er ist nicht nur ein enorm wichiger Spieler für uns, der die 2. Liga bestens kennt. Für die Fans ist er eine Integrationsfigur und er spricht die Dinge auch an. Letztes Jahr war mit Christian Ramsebner nur ein Spieler da, der öfters das Wort ergriffen hat."
Mit Neumayer, Stefan Nutz (rekonvaleszent), Dario Tadic und Stefan Thesker holten Wawra und der Geschäftsführer Sport des SKN, Jan Schlaudraff, gleich vier Spieler, die bei ihren Klubs zumindest zeitweilig die Schleife trugen.
Redselig
"Ja, ich kann mich eh nicht zurück halten, wenn mir etwas auffällt", lacht Neumayer. Dass er beim SKN nach seinem Abgang von den Juniors 2016 nun von allen "sehr herzlich mit offenen Armen empfangen" worden ist, sei dabei sehr hilfreich.
Der große Kader von 25 Feldspielern sei auch kein Problem, versichert Neumayer: "Im Gegenteil! Diese Mannschaft hat Charakter, hier ziehen alle an einem Strang. Bei uns musst du jeden Tag Gas geben." Damit die "Wölfe" nicht ausbrennen, hat ihnen das Trainerduo Stephan Helm und Emanuel Pogatetz nun ein paar Tage frei gegeben. Das nächste Pflichtspiel steht erst am 15. September gegen Vienna in der NV Arena (18.10 Uhr) an.
