Eines war im St. James' Park von Beginn an klar: Auf den FC Chelsea wartete eine echte Geduldsprobe. Naturgemäß hatten die Blues als großer Favorit klare Ball- und Feldvorteile, während die Magpies sich tief in die eigene Hälfte zurückzogen. Phasenweise verteidigte die Mannschaft von Rafael Benitez mit einer Sechserkette sowie einer weiteren Dreierkette davor. Pedro, Hazard und Co. wurden kaum Freiräume geboten.
Hazard war es auch, der in diversen Zweikämpfen viel hatte einstecken müssen. Dennoch behielt sich der Belgier die Spielfreude und sorgte in der 24. Minute immerhin für einen Abschluss. Auch Pedro, der in den ersten beiden Spielen je einmal getroffen hatte, bekam Newcastles Abwehr nur selten in den Griff. Zunächst schoss der Spanier nach einer tollen Einzelaktion über den Querbalken (35.), eine Minute später hielt Magpies-Keeper Dubravka einen Flachschuss fest, sodass es bis zum Halbzeitpfiff beim 0:0 blieb.
Chelsea müht sich weiterhin
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich an den Spielanteilen nur wenig, einzig wirkten die Angriffe der Blues nicht mehr so stringent wie noch in der ersten Hälfte. Wohl auch deshalb entschied sich Chelsea-Coach Sarri Mitte des Durchgangs für personelle Veränderungen in der Offensive: Nacheinander kamen Weltmeister Giroud (für Morata) und der brasilianische Nationalspieler Willian (für Pedro).
Für einen echten Knalleffekt sorgte aber weder der eine, noch der andere. Dafür aber Innenverteidiger Rüdiger! Der deutsche Nationalspieler hämmerte die Kugel aus 30 Metern vollspann an die Latte (72.). Der Führungstreffer der Blues war mittlerweile, auch aufgrund von fast 84 Prozent Ballbesitz (!) mehr als nur überfällig.
Und er sollte letztlich auch noch fallen, jedoch nur durch die Mithilfe von Newcastles Verteidiger Schär. Der Schweizer kam gegen Marcos Alonso ganz schlecht in einen Zweikampf und foulte den Spanier letztlich mit Händen und Füßen - Elfmeter! Hazard verwandelte vom Punkt aus sicher und sorgte somit für die überfällige Führung. Doch damit war die Partie noch längst nicht entschieden, denn der eigentliche Höhepunkt in diesem Fußball-Drama sollte erst noch folgen.
Joselu stellt den Spielverlauf auf den Kopf
Newcastle feiert Joselu (re.), doch das Tor des Spaniers sollte letztlich nicht reichen. Imago
Tatsächlich gelang den Magpies nur sieben Minuten nach dem Rückstand der Ausgleich. Der ehemalige Bundesliga-Profi Joselu (Hoffenheim, Hannover, Frankfurt) hatte nach einer Flanke von Yedlin zum äußerst schmeichelhaften 1:1 eingenickt. Jedoch war der Aktion ein klares Foul von Yedlin vorangegangen, denn der US-Amerikaner hatte vor seiner Flanke Giroud mit einem Ellbogenschlag im Kopfballduell ausgeknockt, Schiedsrichter Paul Tierney die Aktion aber nicht geahndet (83.).
Doch die Gerechtigkeit schlug am Ende zurück: In der 87. Minute fälschte nämlich ausgerechnet Yedlin einen Schuss von Marcos Alonso ins eigene Tor auf und sorgte damit dann doch noch für den perfekten Saisonstart des FC Chelsea, der wie Liverpool und Watford mit neun Punkten aus drei Spielen in die neue Spielzeit gestartet ist.