Bundesliga (D)

Njinmah bei Werder: "Ich kann ein Unterschiedsspieler sein"

"Warum denn nicht?": Torschütze guckt nach oben

Njinmah bei Werder: "Ich kann ein Unterschiedsspieler sein"

Geht der Weg noch weiter nach oben? Justin Njinmah (vo.) zeigt sich optimistisch.

Geht der Weg noch weiter nach oben? Justin Njinmah (vo.) zeigt sich optimistisch. IMAGO/Nordphoto

"Es fühlt sich immer noch ein bisschen, ja…", sagte Justin Njinmah - und unterbrach sich selbst: "Ich weiß nicht, ob surreal das richtige Wort ist." Irgendwie so darf man sich die Gedankenwelt des Profis vom SV Werder Bremen aber wohl tatsächlich vorstellen. Vor einer Woche bereits war der 23-Jährige einer der prägenden Spieler beim 1:0-Sieg in München gewesen, nun brachte er mit seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 auch den 3:1-Heimsieg gegen den SC Freiburg auf den Weg.

"Wenn man aus der 3. Liga kommt", befand der Mann, der im Sommer von seiner Leihe zu Borussia Dortmund II nach Bremen zurückgekehrt war, "dann erwartet man nicht sofort, dass man sich so auch in der Bundesliga zeigen kann - so spielen kann. Aber das motiviert einfach. Also für mich persönlich ist das schon sehr geil." Zum vierten Mal in Folge stand Njinmah nun in der Werder-Startelf, den Platz an der Seite von Nationalstürmer Marvin Ducksch dürfte Rafael Borré vorerst an ihn verloren haben.

Njinmah: "…ich werde nicht sofort ausgewechselt"

"Ich weiß nicht, ob ich ihm den Stammplatz abgeluchst habe. Ich weiß auch, dass sich das im Fußball superschnell ändern kann", entgegnete der Bremer Newcomer daraufhin - und fügte an: "Ich freue mich einfach, dass ich aktuell zeigen kann, dass ich auch in diesem Team ein Unterschiedsspieler sein kann. Und das soll einfach so weitergehen." Dieses Selbstvertrauen tut Werder gut, weil der Klub mit Tempospieler Njinmahs eine neue "absolute Waffe" auf dem Feld hat.

Diese Überzeugung tut aber auch dem Spieler gut, wie er erklärte: "Das merke ich persönlich selbst: Ich bekomme das Vertrauen von Ole Werner, vom ganzen Trainerteam, von den Mitspielern - und dann wird man als Spieler einfach auch besser. Weil man weiß: Okay, ich kann jetzt mal ins Eins-gegen-Eins gehen - ohne, dass ich sofort wieder ausgewechselt werde." Also, falls vielleicht mal mehrere Aktionen nicht klappen…

Weitere Werder-Sprünge in der Tabelle?

Zurzeit klappt allerdings ziemlich viel: Bei ihm - und generell bei Werder, das seit sechs Spielen ungeschlagen ist. "Ich glaube, da wächst gerade ein richtig, richtig geiles Team zusammen", prophezeite Njinmah. Von einem großen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu sprechen, sei indes zwar noch "ein bisschen früh", der Stürmer wolle jedenfalls "das kleine Punktepolster eher weiter aufbauen".

In erfrischenden Worten betonte er zugleich: "Ich gucke immer lieber eher nach oben als nach unten." Sind da als aktueller Tabellen-Neunter sogar noch weitere Sprünge möglich für die Bremer? "Wieso nicht?", so Njinmah - und nochmal: "Wieso denn nicht? Man hat ja jetzt gesehen, dass wir Fußball spielen können."

Tim Lüddecke

Bilder zur Partie Werder Bremen gegen SC Freiburg