Zu selten Grund zu jubeln: Die Elfenbeinküste gewinnt gegen Nordkorea 3:0, scheidet aber dennoch aus. picture alliance
Nach dem 0:7-Debakel gegen Portugal gab Nordkoreas Nationalcoach Jong-Hun Kim seinen Spielern die Möglichkeit zur Rehabilitation und verzichtete auf personelle Änderungen in seiner Startelf.
Dagegen nahm der ivorische Trainer Sven-Göran Eriksson im Vergleich zum 1:3 gegen Brasilien vier Umstellungen vor: Gervinho, Keita, Romaric und der Stuttgarter Boka verdrängten Tiene, Dindane, Kalou sowie den Hamburger Demel.
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Die Ausgangslage vor der Partie in Nelspruit war klar. Die Elfenbeinküste benötigte selbst viele Tore gegen Nordkorea sowie eine Niederlage Portugals gegen Brasilien, um das Achtelfinale doch noch zu erreichen. Dementsprechend engagiert begannen die Afrikaner. Und es dauerte auch nicht lange, ehe sie erstmals jubeln durften.
Nach einer Hereingabe von Boka schlenzte Yaya Touré den Ball von der Strafraumgrenze genau in das rechte Toreck, Nordkoreas Keeper Myong-Guk Ri war ohne Abwehrchance (14.). Und sechs Minuten später war Romaric per Kopf nach einem Lattenkracher Drogbas zur Stelle.
Das Spiel blieb einseitig. Die Ivorer berannten pausenlos das Tor der Nordkoreaner, die mit Mann und Maus verteidigten. Die Asiaten wirkten paralysiert wie das Kaninchen vor der Schlange und liefen permanent ihren Gegenspielern und dem Ball hinterher. Allerdings fehlte der Elfenbeinküste im Anschluss an das 2:0 die Zielstrebigkeit, so dass es trotz aller Überlegenheit nur noch wenige Möglichkeiten gab. Ein besseres Resultat verpasste Gervinho in der 39. Minute, als er den Ball an den linken Pfosten setzte.
Der Sturmlauf der "Elefanten" fand auch in der zweiten Hälfte eine Fortsetzung. Doch irgendwie entstand der Eindruck, dass die Ivorer den Glauben an das "Fußball-Wunder" verloren hatten. Die Aktionen waren nicht mehr so zielstrebig wie noch im ersten Durchgang, im Passspiel fehlte die Präzision.
Nach einer guten Stunde reagierte Eriksson auf den uninspirierten Auftritt seiner Mannschaft und brachte mit Dindane und Kalou zwei frische Offensivkräfte. Doch auch diese Maßnahme blieb Makulatur. Bei den Ivorern setzte sich die Erkenntnis durch, dass das Achtelfinale wohl unerrechbar sein wird, die Nordkoreaner wollten die Niederlage in Grenzen halten. Bis auf das 3:0 durch Kalou (82.) schleppte sich die Partie dem Abpfiff entgegen, der für beide Teams das Ende ihrer WM-Träume bedeutete.
Brasilien als Gruppensieger spielt am Montag um 20.30 Uhr im Ellis Park von Johannesburg gegen den Zweiten aus H. Portugal erwartet 24 Stunden später den Sieger aus H in Kapstadt.