Europameisterschaft

Handball-EM: Norwegen gewinnt gegen die Niederlande und erhält sich Minimalchance

Erster Sieg in der Hauptrunde

Norwegen gewinnt gegen die Niederlande und erhält sich Minimalchance

Sander Sagosen und Norwegen feiern gegen die Niederlande den ersten Sieg in der Hauptrunde.

Sander Sagosen und Norwegen feiern gegen die Niederlande den ersten Sieg in der Hauptrunde. Ingrid Anderson-Jensen

Beide Teams des zweiten Spiels in Hamburg am Freitagabend hatten ihr erstes Spiel in der Hauptrunde der Handball-EM verloren. Während Norwegen zuletzt gegen Portugal unterlegen war, konnten die Niederlande nicht gegen Weltmeister Dänemark punkten. Trotz des verpatzten Auftakts war ein Einzug ins Halbfinale für beide Teams noch rechnerisch möglich, allerdings nur mit entsprechenden Ergebnissen der Konkurrenten.

Die Niederländer sowie auch die Norweger starteten mit ordentlich Tempo im Angriff in die Partie, allerdings rutsche Dani Baijens im ersten Angriff der Ball durch die Finger ins Aus und so setzte Petter Øverby den ersten Treffer des Spiels. Nach einem ausgeglichenen Start netzte dann einige Minuten später Niederlandes bester Torschütze Rutger ten Velde von der Siebenmeterlinie zur ersten Führung der Oranjes ein.

Es blieb ein temporeicher, aber auch fehlerbehafteter Beginn im Angriff beider Mannschaften, den Defensivreihen auf beiden Seiten fehlte es an Bissigkeit. Norwegen konnte sich nach einem Doppelschlag von Kristian Bjørnsen und Christian O’Sullivan das erste Mal absetzen. Dann antworteten die Niederlande, nachdem Magnus Gullerud für zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen musste, durch Niels Versteijnen in der neunten Minute zum 7:7.

Niederlande mit kleinen Vorteilen

Da Torbjørn Bergerud sich im Tor der Norweger bisher nicht auszeichnen konnte, setzten sich die Niederlande mit einem 3:0-Lauf Mitte der ersten Hälfte auf 8:10 ab. Norwegens Trainer Jonas Wille hatte zu diesem Zeitpunkt genug gesehen und bat sein Team zum Gespräch.

Im Anschluss brachte Gullerud den Anschlusstreffer und durch das 13:13 von Sander Sagosen waren die Norweger wieder auf Augenhöhe mit ihrem Gegner. Lange sollte der Gleichstand nicht halten, denn ten Velde brachte mit seinem fünften Treffer aus dem fünften Versuch die Niederlande wieder mit zwei Toren in Vorlage.

Etwas später gelang Øverby für Norwegen erneut der Anschlusstreffer zum 14:15, doch die Niederlande legten weiter vor - bis Alexandre Blonz von der Siebenmeterlinie beim 16:16 erneut ausgleichen konnte. In der torreichen ersten Hälfte gelang den Norwegern dann aber kein weiterer Treffer mehr und Niels Versteijnen setzte zur Pause ein 16:18 auf die Anzeigetafel.

Norwegen übernimmt dank Sæverås die Kontrolle

Norwegen erwischte dann aber den wesentlich besseren Start in die zweiten dreißig Minuten: Nach zwei Treffern durch Blonz stand es 19:19. Die Niederländer agierten in dieser Phase fahrlässig mit ihren Chancen im Angriff und so war es erneut Blonz, der mit seinem fünften Treffer Norwegen mit dem 21:20 die Führung zurückbrachte.

Den Skandinaviern gelang es das Momentum auf ihrer Seite zu halten. Sie verschafften sich nach einem Treffer von Gullerud zum 24:22 ein kleines Polster und legten - nach drei torlosen Minuten beider Teams - durch Bjørnsen das 25:22 nach. Staffan Olsson reagierte, der Coach der Niederlande nahm seine zweite Auszeit.

Doch ten Velde konnte im nächsten Angriff nicht verwandeln, stattdessen schraubten O’Sullivan und Gullerud die norwegische Führung auf 27:23. Jetzt schien Norwegen an Sicherheit und Dominanz zu gewinnen, das lag auch an dem inzwischen eingewechselten Torhüter Kristian Sæverås, der sein Tor vernagelte.

Nach der torreichen ersten Hälfte gelangen den Niederländern in den ersten 15 Minuten des zweiten Abschnitts nur fünf Treffer. Doch der Lauf der Norweger sollte nicht lange anhalten, nun stockte es in der Offensive der Nordeuropäer und die Niederlande schöpften wieder Hoffnung.

Die Niederländer nutzten die norwegische Schwächephase und verkürzte zehn Minuten vor Schluss durch einen Treffer von Bobby Schagen auf zwei Tore. Doch die entscheidende Wende blieb aus - Norwegen stabilisierte sich wieder und steuerte über ein 32:29 und 34:31 in Richtung des 35:32-Erfolgs und somit zu zwei wichtigen Punkten im Kampf um das Halbfinale.

Norwegen - Niederlande 35:32 (16:18)

Norwegen: Säveras (10 Paraden), Bergerud (1 Parade); Blonz 6/1, Gullerud 6, Sagosen 6, Överby 6, Björnsen 5, Tönnesen 3, Gröndahl 1, O`Sullivan 1, Aga Eck, Barthold, Gulliksen, Lyse, Reinkind, Överjordet

Niederlande: Ravensbergen (11 Paraden), A. Versteijnen; Ten Velde 8/4, Baijens 5, Kooij 5, Schagen 5, N. Versteijnen 5, L. Steins 3, Claessens 1, Geenen, Kleijkers, Schoenaker, Sluijters, Smit, Smits, Stavast

Zuschauer: 13.376 (Hamburg, ausverkauft)
Schiedsrichter: Ivan Pavicevic / Milos Raznatovic (Montenegro)
Strafminuten: 8 / 6

» Tabelle Hauptrunde II der Handball-EM

Lisa-Marie Kienzle