Mittelfeldstrategen unter sich: Tomas Galasek (mi.) gegen Evertons Siegtorschützen Mikel Arteta. dpa
Zum Start in die Gruppenphase des UEFA-Cups nahm Hans Meyer im Vergleich zum 0:1 gegen Stuttgart eine Änderung vor. Anstelle von Kennedy begann Schmidt, der links in der Viererkette agierte. Mnari rückte ins Mittelfeld. Auch beim FC Everton gab es nach dem 3:1 gegen Birmingham ein neues Gesicht in der Abwehr: Nuno Valente verteidigte für Stubbs.
Beinahe hätten die Gäste die lautstarke Kulisse schon nach 20 Sekunden zum verstummen gebracht. Artetas Schuss konnte Blazek nur zur Seite abwehren. Glück für den Club, dass Cahill den Ball nur an den Innenpfosten setzte. Es dauerte jedoch nicht lange, bis sich der Club von dieser frühen Schrecksekunde erholt hatte. Fast hätte Saenko ein ungenaues Zuspiel von Lescott vor dem eigenen Sechzehner bestraft, doch Torwart Howard passte auf (11.).
Nach einer Viertelstunde hatte der Club in einer temporeichen Partie die Kontrolle übernommen, ließ den Ball im Mittelfeld schnell laufen und suchte den direkten Weg nach vorne. Everton agierte vorsichtig, blieb über Konter aber brandgefährlich. Osmans Hereingabe aus der rechten Strafraumhälfte verpasste der heranrutschende Cahill am zweiten Pfosten nur um Zentimeter (17.). Doch auch die Gastgeber, die mehr für das Spiel taten, erarbeiteten sich Torchancen: Kluges Schuss rauschte nur knapp am Pfosten vorbei (23.), den Versuch von Reinhardt konnte Howard gerade noch entschärfen.
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Wenige Minute vor der Pause schrillten im Nürnberger Strafraum noch einmal die Alarmglocken. Als Blazek den Ball nach Artetas Ecke nicht weit genug aus der Gefahrenzone faustete, hatte der Club Glück, dass Yakubu das Leder im Gewühl gleich zweimal nicht richtig traf. So ging es am Ende einer unterhaltsamen ersten Hälfte beim Stand von 0:0 in die Halbzeit.
Der zweite Durchgang begann zwar viel versprechend, als Mintal von der Strafraumgrenze an Howard scheiterte, verlor danach jedoch für einen Moment die Linie. Nach gut einer Stunde nahm die Partie dann wieder an Fahrt auf. Mintals Flanke verpasste Kluge im Strafraum nur knapp, auf der anderen Seite zwang Arteta - überhaupt der Aktivposten bei den "Toffees" - Blazek mit einem verdeckten Schuss zu einer reflexartigen Parade.
Als es langsam aber sicher den Anschein hatte, dass das Spiel auf ein torloses Unentschieden zusteuern würde, wechselten beide Trainer aus und brachte jeweils frische Offensivkräfte. Während die Hereinnahme von Kennedy beim Club jedoch weitgehend wirkungslos blieb, zahlte sich die Einwechslung des schnellen Anichebe für die "Toffees" voll aus. Nach einem Ballverlust von Saenko kam es in der 82. Minute nahe der Strafraumgrenze zum Laufduell zwischen Glauber und dem Nigerianer, bei dem sich der Verteidiger überaus ungeschickt anstellte und den 19-Jährigen im Sechzehner am Trikot zu Boden zerrte. Arteta brachte Everton vom Elfmeterpunkt aus in Führung. Als Anichebe wenig später Mnari auf der rechten Seite abschüttelte und durch Blazeks Beine zum 2:0 abschloss, war die Entscheidung gefallen.
Das nächste UEFA-Cup-Spiel führt den 1. FC Nürnberg nach St. Petersburg, Everton ist spielfrei. In der Bundesliga steht dem Club die richtungweisende Partie bei Arminia Bielfeld bevor.