Von Beginn an erarbeitete sich Nürnberg optische Vorteile, ohne letztlich zu zwingenden Chancen zu kommen. Der Club, bei dem Regisseur Jarolim wegen Zahnschmerzen zunächst nur auf der Bank Platz nahm und Trainer Augenthaler auf der rechten Seite der Viererkette Stehle für Sanneh brachte, vollzog schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff, ließ jedoch beim finalen Pass die nötige Konzentration vermissen.
Die Gäste, in der laufenden Spielzeit noch ungeschlagener Zweitliga-Spitzenreiter, begannen sehr verhalten und ließen den FCN das Spiel machen. Und dennoch kamen die Kölner zur ersten großen Chance der Partie, als Scherz nach einem Cullmann- Pass die Führung auf dem Fuß hatte. Die größte Möglichkeit des Bundesliga-Vierzehnten vergab Ciric, der nach seinem Fehlschuss von München bereits den zweiten Elfmeter in Folge nicht verwerten konnte.
Nach dem Wechsel dann gleich ein weiterer Paukenschlag - wieder mit glücklichem Ausgang für die Truppe von Friedhelm Funkel. Scherz hatte getroffen und dem FC, bislang nur auf Konter aus, neuen Mut eingehaucht. Nürnberg musste angesichts des Rückstandes vermehrt die Defensivaufgaben vernachlässigen, die Angriffsbemühungen gerieten jedoch zu durchsichtig und blieben ohne Durchschlagskraft. Auf der Gegenseite machte Scherz mit seinem zweiten Treffer endgültig den Sack zu.
Von Christian Biechele, Stephan von Nocks und Florian Jennemann