2. Bundesliga (D)

Levin Öztunali und der HSV erfüllen Uwe Seelers Wunsch

Enkel des verstorbenen Idols kehrt ablösefrei von Union Berlin zurück

Öztunali und der HSV erfüllen Seelers Wunsch

Rückkehr nach zehn Jahren: Levin Öztunali ist wieder Hamburger.

Rückkehr nach zehn Jahren: Levin Öztunali ist wieder Hamburger. IMAGO/Sven Simon

Sein Abschied als 17-jähriger Junioren-Nationalspieler hatte 2013 in Hamburg ein mittleres Beben ausgelöst und vor allem den damaligen Sportchef Frank Arnesen in Erklärungsnot gebracht. Der Vorwurf an den Dänen damals: Er habe sich nicht genug um den Seeler-Enkel bemüht.

Öztunali startete anschließend als Teenager eine respektable Bundesliga-Karriere bei Bayer Leverkusen, absolvierte für die Werkself, Werder Bremen, Mainz 05 und zuletzt Union Berlin 190 Bundesligaspiele, erzielte dabei zwölf Treffer und bereitete 26 vor. Bei den Köpenickern aber ist die Karriere zuletzt ins Stocken geraten. In der abgelaufenen Saison kam er lediglich auf zwei Kurzeinsätze, bereitete immerhin einen Treffer vor.

Seine beste Zeit hatte Öztunali zwischen 2016 und 2021 in Mainz, traf in dieser Zeit in 123 Partien elf Mal. Sein großes Plus ist seine Vielseitigkeit: Auf den Offensivpositionen kann der gebürtige Hamburger sämtliche Positionen bekleiden, da der HSV das zentrale Mittelfeld mit Ludovit Reis, Laszlo Benes und Neuling Immanuel Pherai bereits hochkarätig besetzt hat, ist Öztunali vor allem als Anwärter für die Außenbahnen eingeplant. Dort gibt es mit Bakery Jatta, Jean-Luc Dompé und Ransford Königsdörffer drei Kandidaten für zwei offene Planstellen, durch den Heimkehrer mit dem großen Vorfahren ist nun jede Position doppelt besetzt.

Herzenswunsch von Uwe Seeler geht in Erfüllung

Mit der Rückkehr zum Heimatverein geht knapp einem Jahr nach dem Tod von Uwe Seeler auch ein Herzenswunsch des größten HSVers aller Zeiten in Erfüllung. Der hatte zu Lebzeiten kein Hehl daraus gemacht, dass Arnesens Rolle keine Glückliche gewesen sei, er die Hoffnung auf ein Comeback aber bis zuletzt immer hatte: "Für mich lag die Enttäuschung damals darin, wie der Wechsel gelaufen ist. Aber im Fußball ist alles möglich. Warum nicht auch das?"

Seit Dienstag ist die spektakuläre Heimkehr und der Vertrag bis 2026 perfekt und Öztunali brennt auf den Startschuss: "Ich habe den HSV immer verfolgt, aber nur als Gegner oder Fan im Volksparkstadion. Jetzt hier als HSV-Profi auflaufen zu dürfen, ist für mich ein absoluter Traum. Ich freue mich einfach, wieder hier zu sein."

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