Oldenburgs Trainer Timo Ehle setzte in der Startformation nicht gerade auf Respekt und Vorsicht. Mit Fernulli, Fidan, Ari und Löhmannsröden bot der Coach des Fünftligisten vier echte Offensivkräfte auf. Sein Gegenüber Michael Oenning vertraute auf die zwei Neuzugänge vom FC Chelsea. In der Abwehr bestritten Mancienne und im rechten Mittelfeld Töre ihr erstes Pflichtspiel für die Hamburger.
Beide Teams starteten gut in die Partie und kamen auch schnell zu kleineren Tormöglichkeiten. Die Abwehrreihen und Torhüter waren auf beiden Seiten aber aufmerksam, so dass Petric (5.) und Aogo (15.) für die Gäste genauso erfolglos blieben wie die Oldenburger Köster (7.) und Ari (16.).
Nach einer Viertelstunde erhöhte der HSV den Druck auf die Abwehr des Fünftligisten und kam zu einer Serie von Eckbällen. Die Abwehr der Oldenburger hielt den Angriffen des Bundesligisten nicht lange Stand. In der 26. Minute zirkelte Aogo einen Freistoß aus halbrechter Position auf den Kopf von Westermann. Der Abwehrchef ließ sich die Chance nicht nehmen und köpfte aus leicht abseitsverdächtiger Position zum 0:1 ein.
Im Anschluss an den Führungstreffer versäumten es die Hamburger gegen nur wenig verunsicherte Oldenburger nachzulegen. Bis auf zwei Distanzschüsse durch Kacar (31.) und Töre (33.) blieb das Tor von Meyer unbehelligt.
Der VfB kam in der Folgezeit sogar zum Ausgleich, wobei Westermann tatkräftig mithalf. Ein an sich harmloser Ball von Harings wurde vom Nationalspieler völlig falsch berechnet. Ferrulli konnte sich das Leder schnappen und alleine auf Drobny zusteuern. Aus kurzer Distanz ließ er dem HSV-Schlussmann keine Chance (34.).
Der Bundesligist intensivierte daraufhin sein Angriffsspiel und kam bis zur Pause noch zu guten Tormöglichkeiten. Dabei vergab Kacar in der 39. und 42. Minute zwei glasklare Chancen, so dass mit 1:1 die Seiten gewechselt wurden.
DFB-Pokal
Zu Beginn des zweiten Durchgangs erhöhte der HSV noch einmal die Schlagzahl und nagelte die Hausherren buchstäblich am eigenen Strafraum fest. Diese standen aber gut in der Defensive und kämpften aufopferungsvoll gegen die angreifenden Oenning-Schützlinge. Trotz totaler Feldüberlegenheit reduzierten sich die Torchancen des HSV auf einen Aogo-Weitschuss in der 49. Minute.
Nach gut einer Stunde war für die Huntestädter der Führungstreffer möglich. Löhmannsröben konnte unbedrängt von der linken Seite flanken. Er servierte perfekt auf den Kopf von Fidan, der aber das Kunststück fertigbrachte, aus bester Position am Tor vorbeizuköpfen (62.). Danach war aber wieder der Bundesligist am Zug. Doch sowohl Petric (65.) als auch Son (66.) fanden in Oldenburgs Keeper Meyer ihren Meister.
Nachdem Petric in der 69. Minute noch von Schiedsrichter Gagelmann ein Tor aberkannt wurde schlug der Kroate in der 72. Minute zu. Jarolim hatte einen tödlichen Pass in die Schnittstelle der Oldenburger Viererkette gespielt und Petric zog mit dem Leder am Fuß auf und davon. Aus kurzer Distanz ließ er Meyer im Tor keine Abwehrchance.
Kurz vorher hätte der VFB Oldenburg allerdings den Führungstreffer erzielen können. In der 70. Minute flankte Burdenski den Ball auf den Kopf des gerade eingewechselten Tschalumjan. Der brachte jedoch das Leder nicht an Drobny vorbei.
Der VfB stemmte sich in den restlichen knapp 20 Minuten gegen die drohende Niederlage und intensivierte seine Angriffsbemühungen. Die Kräfte der Amateure schienen aber Minute für Minute nachzulassen. Der HSV kam zunächst nicht in echte Bedrängnis. Allerdings versäumten es die Hanseaten auch, eine vorzeitige Entscheidung herbeizuführen. Aogo (80.) und Elia (82.) scheiterten mit ihren Versuchen erneut an Meyer im VfB-Tor.
In den Schlussminuten kam der HSV noch zu zwei Großchancen kurz vor dem Schlusspfiff. Tesche und Jansen brachten den Ball aber, wie schon viele ihrer Kollegen vor ihnen, nicht an Meyer vorbei. Zur Sensation reichte es für die tapfer kämpfenden Oldenburger aber nicht.
Nächste Woche reist der VfB Oldenburg sonntags zum Niedersachsenligaspiel nach Hildesheim. Der HSV tritt bereits am Freitag zum Bundesliga-Auftakt bei Meister Borussia Dortmund an.