Etwas mehr als ein Jahr nach dem starken 3:0-Sieg bei Olympiakos Piräus am 2. Spieltag der Europa-League-Saison 2022/23 war der SC Freiburg erneut in der griechischen Hafenstadt zu Gast - diesmal allerdings zum Auftakt in der Gruppe A.
Freiburg startet wieder ideal
Und noch etwas kam erneut vor: Der Sport-Club sorgte gleich für den ersten Dämpfer für die Fans des griechischen Rekordmeisters. Nach neun Minuten nutzte Sallai einen zu kurzen Rückpass vor Freire eiskalt zum 1:0 aus. In der Vorsaison hatte Höfler mit einem frühen Treffer den Stimmungskiller gegeben.
Doch im Gegensatz zum Vorjahr ergab sich Olympiakos in der Folge nicht, im Gegenteil. Die immer wieder von Ex-Lauterer Fortounis angetriebenen Hafenstädter hatten schon vor dem Rückstand in Führung gehen können. Ginter verhinderte es gegen El Kaabis Schuss auf der Linie, Eggestein warf sich Sekunden danach in Pep Biels Abschluss (beides 5.).
Europa League, 1. Spieltag
Glück hatten die Breisgauer, bei denen nach dem 2:4 gegen Dortmund Grifo den an der Wade verletzten Gregoritsch ersetzte sowie Schmidt den gelb-rot-gesperrten Gulde (beim 0:2 gegen Juventus in der Vorsaison), dass Sallais Armeinsatz gegen Hezze, der in der Folge mit verletzter Nase ausgewechselt werden musste (21.), keine Verwarnung zur Folge hatte - es gab nicht einmal einen Foulpfiff. Kurz darauf klatschte eine direkte Ecke von Fortounis gegen die Latte (26.). Den verdienten Ausgleich besorgte nach vor der Pause El Kaabi, der eine Flanke von Rodinei über die Linie grätschte (40.).
Freiburger Spielglück
Allgemein lag das Spielglück allerdings eher bei den Breisgauern, die zwar selbst immer den Weg nach vorne suchten, aber im letzten Drittel meist die letzte Genaugkeit vermissen ließen.
Ein weiteres Beispiel gab es kurz vor der Pause: Atubolu rettete erst nach einem zu kurzem Rückpass von Schmidt gegen Masouras (45.+3), ehe es kurz darauf Elfmeter für den Bundesligisten gab. Der ehemalige Leverkusener Retsos war Doan auf den Fuß gestiegen, Grifo verwandelte sicher links unten zur knappen Pausenführung (45.+7).
Das Niveau nimmt ab - El Kaabi schnürt den Doppelpack
Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel, das auch im ersten Durchgang mitunter etwas zerfahren war, noch unruhiger. Der Ballbesitz wechselte oft, beide Teams beharkten sich vor allem im Mittelfeld - dort ging es teils kernig, aber fair zur Sache. Vor dem Tor passierte zunächst nicht viel. Die beste Chance hatte lange der für Hezze eingewechselte Iborra, der eine zu kurze Atubolu-Abwehr knapp über das Tor köpfte (48.). Auf Freiburgs Chancenzettel schaffte es nur ein harmloser Ginter-Kopfball (49.).
Spielerisch war die zweite Hälfte kein Leckerbissen. Olympiakos war etwas bemühter, der Sport-Club legte das Hauptaugenmerk auf die Defensive, Ausflüge ins letzte Drittel startete der Bundesligist nicht. Ein Problem des SC war, dass sie die Angriffsversuche der Hafenstädter nicht immer entscheidend klärten, sodass diese erneut aufbauen konnten - so auch nach einer Fortounis-Ecke. Über Umwege kam der Ex-Lauterer erneut an den Ball, die Flanke vor das Tor stocherte der durchgelaufene El Kaabi zum 2:2 über die Linie (75.).
Philipp hat das letzte Wort
Olympiakos war also wieder zurück im Spiel, doch Freiburg präsentierte sich an diesem Abend abgebrüht. Obwohl offensiv beim Sport-Club in der zweiten Hälfte nahezu nichts funktioniert hatte, stach der Bundesligist kurz vor Schluss zu. Joker Philipp schoss nach einer Doan Ecke am langen Pfosten zum 3:2-Endstand ein (86.) und sorgte damit für einen gelungenen Auftakt in die Europa-League-Saison.
In der Bundesliga geht es für Freiburg am Sonntag (19.30 Uhr) bei Conference League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt weiter. In der Europa League wartet am 5. Oktober (18.45 Uhr) der 2. Spieltag, zuhause gegen West Ham United.