3. Liga (D)

Oral: "Pflicht ist, dass wir unsere Grundtugenden wieder in den Topf werfen"

Preißingers Wartezeit scheint bald vorüber zu sein

Oral: "Pflicht ist, dass wir unsere Grundtugenden wieder in den Topf werfen"

Ingolstadts Coach Tomas Oral lässt die Personallage nicht als Ausrede für die jüngsten Niederlagen gelten.

Ingolstadts Coach Tomas Oral lässt die Personallage nicht als Ausrede für die jüngsten Niederlagen gelten. imago images

Trotz der beiden Nackenschläge geht FCI-Trainer Oral positiv gestimmt an die nächsten Aufgaben heran. Dies hängt natürlich auch damit zusammen, dass sein bewährtes Sturmpärchen wieder individuell trainiert und der finnische Neuzugang Ilmari Niskanen von seiner Länderspielreise zurückgekehrt ist. "Bei Kutschke sieht es eigentlich wieder sehr gut aus, da warte ich was heute die medizinische Abteilung sagt. Ich bin sehr zuversichtlich, dass er für Verl wieder eine Option sein kann. Bis auf Eckert Ayensa und Röcher stehen alle offensiven Optionen für uns wieder parat."

Oral will Personalengpass nicht als Alibi gelten lassen

Dass die aktuelle Torflaute mit den derzeitigen Ausfällen zusammenhängt, will der Coach nicht ganz so stehen lassen: "Ich glaube, dass es mehr Zufall ist, denn wir hatten ja auch die Chance, das ein oder andere Tor zu schießen." Die Zahlen und Ergebnisse der laufenden Saison sprechen eine deutlich andere Sprache. Deshalb räumt er ein: "Das die zwei eine hohe Anzahl an Scorerpunkten und ein gewisses Standing in der Mannschaft haben, brauche ich nicht zu leugnen. Es ist natürlich schöner, wenn sie auf dem Platz stehen." Aber ein Alibi für Niederlagen darf dieser Personalengpass nicht sein. Deshalb richtet Oral einen klaren Appell ans Team: "Wenn beide fehlen, muss man die Situation annehmen, dann sind andere Spieler gefragt", erklärt der Schanzer Trainer, räumt aber ein: "Im ganzen Konstrukt sind wir noch nicht so weit, dass wir solche Ausfälle Woche für Woche kompensieren können."

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Das Team hat sich so präsentiert, wie wir es nie besprochen haben.

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Mit viel Respekt blickt der Coach auf das erste Kräftemessen mit einem Aufsteiger in dieser Spielzeit. "Sie sind mit viel Euphorie und einer klaren Struktur in ihrem Spiel gestartet. Es ist eine Mannschaft die gefestigt und in sich zusammengewachsen ist. Von daher kein Zufall, dass sie gut in die Saison gestartet sind", analysiert der 47-Jährige den nächsten Gegner Verl. Er nimmt auch kein Blatt vor den Mund und spricht die Fehler aus dem letzten Spiel bei Viktoria Köln (0:2) deutlich an: "Wir haben zwar gut angefangen, aber an diesem Tag waren wir nicht in der Lage zurückzuschlagen, nachdem wir ein Gegentor bekommen haben. Das Team hat sich so präsentiert, wie wir es nie besprochen haben. Gerade was die Umschaltmomente und die Aggressivität gegen den Ball betrifft, waren wir nicht auf der Höhe und deshalb ist die Truppe auch unter sich sehr kritisch miteinander umgegangen." Bei aller Enttäuschung nach den beiden Rückschlägen schätzt der Motivationskünstler den Saisonstart sachlich ein: "Uns war klar, dass wir die ersten beiden Siege nicht zu hoch bewerten dürfen und uns ist auch klar, dass wir die beiden Niederlagen nicht überbewerten dürfen." Von einem Pflichtsieg gegen den Aufsteiger will Oral zwar nichts wissen, aber er stellt dennoch eine präzise Forderung: "Pflicht ist es, dass wir wieder unsere Grundtugenden in den Topf werfen. Eine ist klar, wir wollten Schritte nach vorne gehen, was auch heißt, dass es Rückschritte geben kann."

Oral macht Preißinger Hoffnung: "Wenn er gefragt ist, dann ist er bereit"

Ein Neuzugang, der derzeit komplett unter dem Radar schwebt, ist Mittelfeldspieler Rico Preißinger. Zu den Gründen für die Anlaufschwierigkeiten und den aktuellen Zustand findet sein Trainer eine naheliegende Erklärung: "Er hat vieles aufgeholt, ist gut in Schuss und wurde aufgrund der minimierten Kadergröße und U-23-Regel etwas ausgebremst." Aufgrund der Statuten der 3. Liga und des straffen Programms wird es im Kader der Schanzer immer wieder Veränderungen geben. Oral öffnet dem 24-jährigen Ex-Magdeburger die Tür und erklärt: "Wenn er gefragt ist, dann ist er bereit."

Bernd König

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