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Osvaldo hält den 100-Punkte-Kurs - Milan strauchelt

37. Spieltag: Inter überrollt Lazio - Zanetti wird gefeiert

Osvaldo hält den 100-Punkte-Kurs - Milan strauchelt

Last-Minute-Jubel: Juventus feiert den Torschützen Pablo Osvaldo (Mitte).

Last-Minute-Jubel: Juventus feiert den Torschützen Pablo Osvaldo (Mitte). Getty Images

Die Top-Positionen waren vergeben, dennoch gab es für Meister Juventus Turin vor dem Auftritt beim Zweiten AS Rom noch das Ziel "100 Zähler". Dafür musste in der Ewigen Stadt gepunktet werden. Und so ging Juve das Spiel auch an. Chancen ergaben sich auf beiden Seiten, doch weil auch Pogbas Schuss nur an den Außenpfosten ging, blieb es bis zur Pause torlos. Die Torhüter auf beiden Seiten blieben auch nach Wiederbeginn gut beschäftigt, gaben sich aber keine Blöße. Als alles schon auf eine Punkteteilung hindeutete, schlug die "Alte Dame" doch noch zu: Weit in der Nachspielzeit wurde der für Llorente ins Spiel gekommene Osvaldo von Lichtsteiner freigespielt, der Angreifer, der in der Vorsaison noch für die Roma gespielt hatte, traf per Rechtsschuss hoch ins Netz und stellte den Dreier für Juventus damit sicher. Die Turiner schrauben das Punktekonto damit auf 99 Zähler hoch, am kommenden Sonntag soll im Heimspiel gegen Cagliari die 100-Punkte-Marke fallen. Inters Serie-A-Rekord (97 Punkte 2006/07) ist schon jetzt um zwei Zähler übertroffen.

BVB-Wunschstürmer Immobile trifft und fliegt

Erst Tor, dann Platzverweis: Turins Ciro Immobile.

Erst Tor, dann Platzverweis: Turins Ciro Immobile. imago

Vor dem Abendspiel ging es am Sonntag vor allem darum, wer im Rennen um die Qualifikation zur Europa League die Nase vorn haben sollte. Sicher mit dabei sind der AC Florenz, der mit einem 1:0 beim AS Livorno den vierten Platz perfekt machte, und Inter Mailand als Tabellenfünfter. Doch um den sechsten Rang kämpfen noch der FC Turin und der FC Parma, die im direkten Duell aufeinandertrafen. Mit einem 1:1 gab es hier keine Vorentscheidung, "Il Toro" hat aber mit 56 Punkten weiter die Nase vorn, Parma folgt mit 55 Punkten dahinter. Allerdings hat Turin am letzten Spieltag mit einem Auswärtsspiel beim AC Florenz eine vermeintlich höhere Hürde als Parma, das den AS Livorno zu Gast hat. Besonders im Fokus stand der mögliche Dortmunder Neuzugang Ciro Immobile, der seinen Verein in der 42. Minute in Führung brachte und mit seinem 22. Saisontor wohl die Torjägerkrone perfekt machte, in der Schlussphase aber mit einer Gelb-Roten Karte (73.) vom Feld musste. Kurz davor hatte Biabiany für die Schinkenstädter im Elfmeternachschuss ausgeglichen (71.). Parma war in der 63. Minute in Unterzahl geraten, denn Alessandro Lucarelli hatte wegen einer Notbremse Rot gesehen.

Im Tabellenkeller gewannen Chievo Verona in Cagliari und Sassuolo Calcio gegen den CFC Genua und verurteilten damit Catania und Bologna neben Livorno zum Abstieg in Serie B.

Milan strauchelt auf der Zielgerade

Keisuke Honda (Mitte)

Ausgerutscht: Milans Keisuke Honda (Mitte) ging mit Milan bei Atalanta Bergamo baden. Getty Images

Milan wollte am Sonntag vorübergehend auf Rang sechs springen und damit die direkte Konkurrenz um die Europa League weiter unter Druck setzen. Doch die Rossoneri jubelten nur kurz, denn am Ende hagelte es bei Bergamo eine bittere 1:2-Niederlage. Alle drei Treffer erzielte dabei Atalanta: Erst brachte Bellini den Gast mit einem Eigentor in Front (51.), dann glich Denis per Elfmeter aus (68.). Den Nackenschlag für Milan setzte letztlich Brienza - und zwar in der sechsten (!) Minute der Nachspielzeit.

Tonis 20. Saisontor reicht nicht

Emil Hallfredsson (links) und Luca Toni

Die Freude der beiden Torschützen Emil Hallfredsson (links) und Luca Toni hielt nicht bis zum Schlusspfiff. Getty Images

Die 37. Runde der Serie A eröffneten Hellas und Udinese am Samstag. Während es für Letztere schon länger um nichts mehr ging, lugen die Aufsteiger aus Verona schon seit längerer Zeit auf die Europa League. Mit dem 2:2 verpasste es die Elf um Stürmer Luca Toni aber, vorübergehend auf Rang sechs zu springen. Der ehemalige Münchner steuerte per Elfmeter das 1:0 (14.) und darüber hinaus seinen 20. Saisontreffer bei. In den jüngsten sieben Partien drehte der 36-Jährige damit satte siebenmal jubelnd am berüchtigten Ohr. Sogar das 2:0 von Hallfredsson folgte (54.), doch Udine schlug effektiv zurück: Routinier di Natale (36) sorgte mit seinem 190. Serie-A-Tor für den Anschluss (56.), Agyemang Badu glich in der Nachspielzeit noch aus.

Lazio kommt unter die Räder

Mit viel Hoffnung startete Lazio in das Gastspiel bei Inter, wollte sich und der eigenen Anhängerschaft noch beweisen, die Europa League noch im Auge zu haben. Die mitgereisten Laziali wurden direkt belohnt: Verteidiger Biava vollstreckte früh nach einer Ecke und einer Hereingabe von Cana, markierte damit die 1:0-Führung (2.). Doch schnell konterte Internazionale durch Palacio einen präzisen Abschluss ins rechte untere Eck (7.). Doch damit nicht genug: Noch vor der Pause schlugen die Hausherren erneut zu, gar doppelt. Die Torschützen: Icardi zum 2:1, Palacio schnürte mit dem 3:1 frühzeitig seinen Doppelpack (35. und 37.).

San Siro feiert die Legende Zanetti

Javier Zanetti

Der Capitano sagte schließlich doch noch beim 4:1 gegen Lazio aktiv Adieu an seine Fans: Javier Zanetti. Getty Images

Von diesem Nackenschlag binnen zwei Minuten erholten sich die Römer, bei denen Miroslav Klose das komplette Spiel über auf dem Feld stand, auch nicht mehr im zweiten Durchgang. Im Gegenteil: Hernanes erhöhte in der Schlussphase gar noch auf 4:1 (79.), fixierte damit die Europa-League-Ansprüche der Mailänder für die neue Spielzeit.

Inter-Coach Walter Mazzarri ließ Klub-Ikone Javier Zanetti zunächst im Übrigen wieder auf der Bank schmoren. Der 40-Jährige beendet nach dieser Saison seine aktive Karriere, schließt sich fortan dem Management der Nerazzurri an. Die Fans reagierten auf den Verzicht in der Startelf ihres Lieblings mit lautstarken Pfiffen, da sie Zanetti in seinem letzten Heimspiel schon gerne von Beginn an gesehen hätten. Immerhin wurde die Ikone in der 52. Minute gebracht, durfte sich demnach doch noch von den Fans ordnungsgemäß verabschieden - aktiv auf dem Feld und anschließend auf der Ehrenrunde. Sogar der Stadtrivale Milan veröffentlichte ein Statement auf Twitter: "Eine spezielle Anerkennung an Javier Zanetti, einen stets aufrechten Gegner in zahlreichen Duellen."