1:2 beim BVB im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League, Aufregung um eine wilde Party zwei Tage danach - die Woche war bei PSG nicht ganz nach Plan verlaufen. Immerhin: Nach Marseilles 1:3-Niederlage gegen Nantes bot sich dem Spitzenreiter die Chance, seinen Vorsprung auszubauen. Trainer Thomas Tuchel nahm einige Wechsel vor. So durften unter anderem Kehrer und Cavani von Beginn an ran. Auch Neymar war dabei - nach der Niederlage in Dortmund hatte er sich noch beschwert, in der Liga nach seiner Verletzung zu lange geschont worden zu sein.
PSG machte zwar von Beginn an das Spiel, geriet allerdings nach einer Ecke in Rückstand: Hwang köpfte zur überraschenden Führung für die Gäste ein (18.).
Nach Cavanis Jubiläumstor hat PSG Chancen im Minutentakt
PSG reagierte mit einer Tempoverschärfung. Zweimal flankte di Maria stark auf Cavani. Beim ersten Mal entschärfte Bordeaux-Schlussmann Costil dessen Kopfball noch (23.), beim zweiten Mal war er machtlos (25.). Für den Uruguayer war es der 200. Pflichtspieltreffer im Trikot von PSG.
Der Favorit machte weiter ordentlich Druck und kam zu Chancen im Minutentakt: Cavani hätte fast Treffer Nummer 201 folgen lassen, setzte den Ball mit der Hacke aber an den Pfosten (29.). Wenig später entschärfte Costil einen Abschluss von Mbappé, der von Neymar stark in die Gasse geschickt worden war (30.).
Zwei Tore in der Nachspielzeit - Rico leistet sich zwei Aussetzer
Als Bordeaux es schon fast in die Pause geschafft hatte, ging PSG doch noch in Führung: Nach einem Di-Maria-Freistoß bugsierte Marquinhos den Ball mit der Schulter ins Tor (45.+2). Doch die Nachspielzeit war noch nicht zu Ende. Unter gütiger Mithilfe von Sergio Rico glich Bordeaux wieder aus. Nach einem Rückpass von Verratti schoss der PSG-Torhüter Pablo an, von dessen linkem Knie der Ball ins Tor sprang (45.+6).
Kurz nach dem Wiederanpfiff unterlief Rico gleich der nächste dicke Schnitzer, als er im Strafraum ein unglaubliches Luftloch schlug, dann aber Glück hatte, dass Kalu den Ball nicht an Marquinhos vorbeibrachte (49.). In der Viertelstunde nach der Pause machte die PSG-Defensive einen bedenklich unsicheren Eindruck. Hwang verfehlte das Tor nur knapp (52.), Pablos Kopfball parierte Rico stark (58.).
PSG übersteht Wackelphase - zittert nach 4:2 aber nochmal
Der Favorit überstand diese stärkste Phase der Gäste schadlos - und ging nach einer Ecke wieder in Führung. Den von Pablo zunächst geklärten Ball beförderte Bernat wieder in den Strafraum. Cavani scheiterte nach Zuspiel von Mbappé noch an Costil, doch Marquinhos staubte erfolgreich ab (63.). Wenige Minuten später verlor der eingewechselte Ruben Pardo den Ball im Spielaufbau an Mbappé, der diesen dann von Cavani wieder serviert bekam und zum 4:2 einschob (69.).
![Edinson Cavani](https://derivates.kicker.de/image/upload/c_crop%2Cx_1%2Cy_134%2Cw_4075%2Ch_2292/w_1000%2Cq_auto/u8ooize20wk9aaxo7l0z.jpg)
200! Edinson Cavani erhielt nach dem Spiel vom Klub eine Trophäe für sein Tor-Jubiläum. Getty Images
Selbst das sorgte allerdings nicht für Ruhe. Mit einem Hammer von der Strafraumgrenze machte Pardo seinen Fehler wieder gut und brachte Bordeaux auf ein Tor heran (83.). Anders als in Amiens vor einer Woche brachte PSG den 4:3-Vorsprung in den Schlussminuten über die Zeit - verlor aber noch Neymar. Der Brasilianer ließ sich in der Nachspielzeit zu einem Revanchefoul hinreißen und sah völlig zu Recht Gelb-Rot. Im Heimspiel gegen Dijon am kommenden Samstag (17.30 Uhr) fehlt er damit.
Trotz einer alles andere als souveränen Vorstellung schaffte es Paris Saint-Germain, den Vorsprung an der Tabellenspitze auf 13 Punkte auszubauen.