Paris, das nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Brügge in der Champions League unter anderem mit dem Sturm-Trio "MNM", also Mbappé, Neymar und Messi sowie Donnarumma (statt Navas) und Kehrer in der Startelf begann, gab in einer über weite Phase ausgeglichenen Partie zunächst den Ton an. Messi (4., 17.) und di Maria (9.) sorgten für erste Annäherungen. OL versteckte sich aber keineswegs und setzte auf gezielte, direkte Angriffe, meist eingeleitet durch lange Pässe in die Spitze. So sprangen rund um die 13. Minute nicht nur drei Eckstöße in Folge für die Gäste heraus, auch die bis dato beste Möglichkeit gehörte OL: Nach Toko Ekambis etwas zu hoch angesetzter Flanke kam Shaqiri im Rückraum zum Abschluss und zwang Donnarumma zu einer starken Parade (19.).
Es dauerte eine knappe Viertelstunde, bis Paris ähnliche Hochkaräter verbuchte: Neymar legte im Strafraum für den kreuzenden Messi ab, der aus fünf Metern abschloss, das Tor aber um wenige Zentimeter verfehlte (33.). Noch knapper wurde es in der 37. Minute: Diesmal zirkelte der 34-Jährige einen Freistoß auf das Tor, traf aber das Lattenkreuz - der Höhepunkt in einer torlosen ersten Hälfte.
Paqueta lässt Donnarumma keine Chance
Der erste Treffer sollte nach dem Seitenwechsel aber nicht lange auf sich warten lassen: Toko Ekambi schlug vom linken Flügel eine flache Flanke in den PSG-Strafraum. Dort war Lucas Paqueta in Position gelaufen und drückte den Ball per Direktabnahme vorbei am machtlosen Donnarumma ins kurze Eck zur 1:0-Führung für Lyon (54.).
Die Hausherren bekamen aber nur zehn Minuten später die Möglichkeit zur passenden Antwort, wenn auch mit etwas Glück: OL-Verteidiger Gusto ging mit Neymar ins Laufduell, der Brasilianer setzte sich mit grenzwertigem Einsatz gegen den 18-jährigen Verteidiger ein - und ging nach dessen etwas unbeholfenem Zweikampfverhalten im Strafraum zu Boden. Neymar führte selbst aus und traf flach ins rechte Eck (64.).
Icardi trifft spät zum Sieg
Fortan wurde die Partie hitziger, aber auch zerfahrener. Messi (75.), der wenig später für Hakimi ausgewechselt wurde, und Cherki schon kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit (90.), kamen noch zu vielversprechenden Chancen, dann schien das Spiel auf ein Remis zuzusteuern - doch in der dritten Minute der Nachspielzeit schlug PSG nochmal zu: Mbappé bekam an der linken Strafraumkante zu viel Platz, hob den Ball vor den Kasten und fand den eingewechselten Icardi, der die Kugel aus kurzer Distanz zum 2:1-Siegtreffer ins Tor nickte und den Prinzenpark nochmal richtig beben ließ. Kurz danach ertönte der Schlusspfiff.
PSG bleibt damit unangefochten Spitzenreiter (sechs Spiele, sechs Siege) und spielt am Mittwoch in Metz. Lyon verpasste den dritten Saisonsieg und verharrt mit acht Zählern im Tabellenmittelfeld auf Rang 9.