Int. Fußball

Italien: Nationaltrainer Roberto Mancini tritt zurück

Angebot aus Saudi-Arabien?

Paukenschlag in Italien: Nationaltrainer Mancini tritt zurück

Nicht mehr italienischer Nationaltrainer: Roberto Mancini.

Nicht mehr italienischer Nationaltrainer: Roberto Mancini. picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Der italienische Fußballverband FIGC teilte am Sonntagmittag mit, dass der 58 Jahre alte Mancini am späten Samstagabend seinen Rücktritt eingereicht hat. Der Verband habe diesen Schritt "zur Kenntnis genommen". Mancini bezeichnete seinen Rücktritt auf Instagram als "persönliche Entscheidung". Er bedankte sich bei den Verbandsverantwortlichen, seinen Spielern und den Fans. "Es war eine Ehre", schrieb er.

Der Zeitpunkt für den Schritt ist sehr brisant: Erst in der vergangenen Woche hatte Mancini innerhalb des Verbands noch mehr Macht erhalten. So sollte er eigentlich künftig nicht nur die Nominierungen für die Squadra Azzurra vornehmen, sondern auch die für die U 20 sowie die U 21 des Landes. Der Verband hatte dies damit begründet, dass Mancinis Spielstil "funktional integriert" werden sollte und auch in den U-Nationalmannschaften "dieselben Spielstile und Spielsysteme angewandt werden". Sein bisheriger Co-Trainer Attilio Lombardo war dafür zum U-20-Chefcoach berufen worden.

Wird Mancini Saudi-Arabiens Nationaltrainer?

Italienische Medien berichteten, dass Mancini ein Angebot aus Saudi-Arabien vorliegt. Laut "Gazzetta dello Sport" soll der Verband des Wüstenstaates Mancini als Nationaltrainer verpflichten wollen. Mancini würde dort auf Herve Renard folgen, der die Auswahl Saudi-Arabiens bei der WM 2022 betreut, zuletzt aber die Frauen-Nationalmannschaft seines Heimatlandes Frankreich übernommen hatte.

Mancini hatte die italienische Nationalmannschaft am 14. Mai 2018 übernommen und 2021 zum Europameister-Titel geführt. Im Anschluss hatte das Team unter seiner Ägide allerdings die Qualifikation für die WM 2022 in Katar verpasst. 2023 schaffte es Mancini mit der Squadra Azzurra ins Halbfinale der Nations League. In die Qualifikation für die EM 2024 in Deutschland war der amtierende Titelträger mit einer 1:2-Niederlage gegen England gestartet. In insgesamt 61 Spielen unter seiner Regentschaft kommt er auf 39 Siege, 13 Unentschieden und neun Niederlagen.

Einen Nachfolger will der italienische Verband schon "in den kommenden Tagen" bekanntgeben - aufgrund der "wichtigen und zeitlich engen Pflichtspiele in der Qualifikation". Man werde nun "die beste Option für die Azzurri evaluieren". Als Favoriten auf den Posten nennt "Sky Sports Italia" Antonio Conte, der das Amt schon von 2014 bis 2016 bekleidete, und Luciano Spalletti, der die SSC Neapel nach dem Gewinn der italienischen Meisterschaft verlassen und eigentlich eine Pause angepeilt hatte. Bereits in weniger als einem Monat, am 9. September, tritt Italien in der EM-Qualifikation in Nordmazedonien an, drei Tage später spielt der viermalige Weltmeister zu Hause gegen die Ukraine.

mib

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