Bundesliga (D)

Union Berlins Personalprobleme bringen Fischer nicht aus der Ruhe

Union bezieht viertägiges Kurztrainingslager im brandenburgischen Bad Saarow

Personalprobleme bringen Fischer nicht aus der Ruhe

Union Berlins Trainer Urs Fischer testet mit Alexander Brunst einen neuen Torhüter.

Union Berlins Trainer Urs Fischer testet mit Alexander Brunst einen neuen Torhüter. imago images

Da Rafal Gikiewicz (Augsburg) und Leo Oppermann (HSV II) den Verein verlassen haben, Moritz Nicolas nach seinem am 33. Spieltag in Hoffenheim (0:4) erlittenen Innenbandanriss noch in der Reha arbeitet und Lennart Moser laut Klubangaben erkrankt ist, präsentierte Union am Donnerstag den vereinslosen Alexander Brunst als Verstärkung für das Torwartteam. Der 25-Jährige, zuletzt Ersatztorwart bei Drittligist 1. FC Magdeburg, "ist auf Probe hier", sagte Unions Trainer Urs Fischer, "alles Weitere werden wir sehen".

Wechselt Moser zu Dunajska Streda?

Mit der Personalie reagieren die Berliner auf den derzeitigen Engpass im Tor. Von den vier Torhütern der Vorsaison und Rückkehrer Moser steht aktuell nur Jakob Busk zur Verfügung. Möglicherweise bleibt das auch so, da sowohl Nicolas als auch Moser den Verein verlassen könnten, um woanders Spielpraxis zu sammeln. An Nicolas, der eigentlich für zwei Jahre von Borussia Mönchengladbach ausgeliehen ist, gibt es konkretes Interesse aus der 2. und 3. Liga. Mosers bevorzugtes Ziel ist der slowakische Erstligist Dunajska Streda. Der Europa-League-Qualifikant wird von Bernd Storck trainiert, der Moser in der vergangenen Saison bereits zu Cercle Brügge gelotst hatte. Über das Interesse hatte zuerst die Berliner Fußball-Woche berichtet.

Fischer lässt sich nicht aus der Ruhe bringen

Die Vakanz im Tor sei aber kein Problem, sagte Urs Fischer, der sich auch beim Start in die neue Spielzeit treu blieb und verbal zurückhielt. Man werde "ganz sicher" ausreichend Torhüter zur Verfügung haben. "Darüber", so der Schweizer Coach weiter, "mache ich mir keine Gedanken." Ohnehin sei bei der Kaderplanung in dieser ungewöhnlichen Vorbereitung mit der bis Anfang Oktober laufenden Transferperiode "Flexibilität" gefragt. Dass Union am Ende ausreichend Torhüter unter Vertrag haben wird, bezweifelt niemand. Ob der Klub sich allerdings im Vergleich zu Gikiewicz, mit dem man sich nicht auf eine Verlängerung des zum 30. Juni ausgelaufenen Vertrags einigte, verbessert, bleibt abzuwarten.

Von den drei bisher vermeldeten Neuzugängen absolvierten Defensivspieler Sebastian Griesbeck (aus Heidenheim geholt) und Linksverteidiger Niko Gießelmann (Düsseldorf) am Donnerstag ihre erste Einheit mit den neuen Teamkollegen. Flügelspieler Keita Endo hingegen, den Union zunächst von den Yokohama F. Marinos ausleiht, wird am Samstag in Berlin erwartet. Daneben fehlten am Donnerstag auch Mittelstürmer Sebastian Andersson, der ebenso wie Moser erkrankt sein soll. Es handle sich aber nicht um Corona-Fälle, versicherte Fischer, denn die am Montag und Mittwoch durchgeführten Corona-Tests "waren negativ", erklärte der Trainer, dem neben den bereits Genannten derzeit weitere fünf Akteure fehlen.

Ingvartsen arbeitet in der Reha

Dass Stürmer Anthony Ujah (Knieoperation) und Defensivspezialist Julian Ryerson (nach Kniescheibenbruch) zunächst noch kürzertreten, war bekannt. Daneben arbeite auch Marcus Ingvartsen in der Reha, sagte Fischer, der keine weiteren Angaben zur Blessur oder zur voraussichtlichen Ausfallzeit des Dänen machte. Ingvartsen sei aber nicht operiert worden. Abwehrspieler Nicolai Rapp trainiere individuell, Youngster Lennard Maloney weilt zum Probetraining bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund. So begrüßte Fischer 22 Spieler auf dem Platz. "Das ist eine schöne Anzahl, damit lässt sich arbeiten", sagte der 54-Jährige, bevor er der Mannschaft zum viertägigen Kurztrainingslager ins brandenburgische Bad Saarow vor den Toren Berlins folgte.

Jan Reinold

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