Bundesliga (D)

SC Freiburg: Petersens Tore, Streich über Siquets Debüt, Uphoffs nächster Patzer

Schmid fehlte erneut - Erkenntnisse aus drei SC-Spielen

Petersens Tore, Streich über Siquets Debüt, Uphoffs nächster Patzer

Das nächste Missgeschick: Christian Streich muss Benjamin Uphoff aufmuntern.

Das nächste Missgeschick: Christian Streich muss Benjamin Uphoff aufmuntern. imago images/Jan Huebner

Für die sechs im Sommer von der U 23 zu den Profis beförderten Talente war die zweite Freiburger Mannschaft von Beginn an weiter als zweite Heimat eingeplant, weil die vielen Partien in der 3. Liga eben attraktive und wichtige Wettkampfpraxis ermöglichen, wenn es für Bundesliga-Spielzeit noch nicht oder nur selten reicht.

So liefen Noah Atubolu, Kimberly Ezekwem, Kiliann Sildillia und Noah Weißhaupt in der vorigen Woche wie so oft im Drittliga-Team auf, Ezekwem nur beim 4:2 am Dienstag gegen Türkgücü, die drei anderen auch beim 1:1 am Freitag in Würzburg, wo sich vor allem Keeper Atubolu auszeichnen konnte. Offensivkraft Weißhaupt, der Anfang des Jahres als Bundesliga-Joker beim 1:5 in Dortmund Lehrgeld zahlen musste, ließ mit einem Doppelpack gegen Türkgücü aufhorchen. Während Nishan Burkart beide Partien angeschlagen verpasste, hat sich aus dem Sextett bisher einzig Kevin Schade im Profiteam etabliert.

Schmid verpasst Gelegenheit zur Eigenwerbung

Der U-21-Nationalspieler trumpfte zuletzt unter anderem mit Toren beim 4:1-Pokalerfolg über Hoffenheim und beim 2:0 gegen Stuttgart auf - und fehlte wie einige Kollegen am Donnerstag beim Test der Profis gegen Sandhausen (2:2). Ebenso nicht dabei: Woo-Yeong Jeong, der mit Südkorea in der WM-Qualifikation im Einsatz ist, Lukas Kübler, der seine Oberschenkelverhärtung auskuriert, Nico Schlotterbeck, Vincenzo Grifo, Janik Haberer und Jonathan Schmid. Belastungssteuerung respektive Erholungspause hieß es von SC-Seite bei Letzteren zur Begründung.

Ungünstig besonders für Schmid, der nach seiner langen coronabedingten Pause in der Hinrunde und einem Drittliga-Einsatz Ende 2021 noch auf sein Profi-Comeback wartet. Zwei Tage nachdem er im Pokalkader in Sinsheim gefehlt hatte, sagte Christian Streich: "Johnny hat gut trainiert, dann hat der Hüftbeuger zugemacht. Aber ihn kannst du wieder bringen, 60, 65 Minuten oder als Einwechselspieler. Er ist wieder total gesund, Gewicht und Power sind gut." Ein Tag nach dieser Aussage saß Schmid in der Liga gegen Stuttgart wie zuvor in Dortmund und gegen Bielefeld auf der Bank, um fünf Tage später gegen Sandhausen wieder zu fehlen.

Streich über Siquet: "Jetzt geht es um Kraft gegen den Ball und Zweikampfverhalten"

Winterzugang Hugo Siquet feierte gegen den Zweitligisten derweil seine Premiere im SC-Trikot und durfte in Abwesenheit von Schmid und des aktuell gesetzten Kübler hinten rechts 90 Minuten abspulen. "Sehr engagiert, er ist immer unterwegs, fußballerisch gut, jetzt geht es um Kraft gegen den Ball und Zweikampfverhalten, dass er lernt, all das noch zu verbessern. Aber es ist alles okay gewesen", kommentierte Streich das Debüt des Belgiers, der in einigen Szenen noch erwartbare Abstimmungsprobleme mit den Kollegen zeigte sowie ein paar leichte Abspielfehler produzierte.

Aus zwei Szenen im Angriff hätte allerdings Zählbares entstehen können. Kurz vor der Pause verpasste Nils Petersen eine gute Siquet-Flanke nur knapp, nach knapp einer Stunde kam dann der 19 Jahre alte Neuling nicht an eine scharfe Hereingabe von Roland Sallai heran. Mit mehr Konsequenz im Durchlaufen hätte Siquet da schon sein erstes Tor markieren können.

Für beide Treffer sorgte Petersen per Kopf, der damit einmal mehr seine weiterhin vorhandene, große Abschlussqualität unter Beweis stellte. Die Erfolgserlebnisse werden dem SC-Rekordtorjäger, für den die Saison persönlich bislang unbefriedigend verläuft, Auftrieb geben. Ansonsten warb der zuletzt zweimal nur als Joker gekommene Roland Sallai mit einem präsenten Auftritt in eigener Sache, schlug in Abwesenheit von Grifo gefährliche Standards, nach einem seiner Freistöße traf Petersen zum 1:1.

Uphoffs nächster Patzer - so erhöht er das Vertrauen der Mitspieler nicht

Während beispielsweise die Leistungsträger Philipp Lienhart und Lucas Höler ihre aktuell gute Form bestätigten, unterlief Benjamin Uphoff der nächste Patzer. In Abwesenheit von Stammkeeper Mark Flekken (COVID-19) hatte der Ersatztorwart gegen Bielefeld (2:2) beide Gegentore maßgeblich mitzuverantworten und hinterließ auch beim 1:5 in Dortmund keinen sicheren Eindruck. Gerade nach Rückpässen offenbart er im Angesicht heranstürmender Gegner oft Probleme bei Timing und Entscheidungsfindung.

Während das Blocken von Donyell Malen beim Spiel in Dortmund ohne Folgen für Uphoff geblieben war, passierte ihm diesmal der Worst Case. Nach einem Rückpass von Manuel Gulde schoss Uphoff SVS-Offensivmann Bashkim Ajdini an, von dem der Ball direkt ins Tor prallte - 0:1. Solche Aktionen erschweren es dem immer wieder für gute Trainingsleistungen gelobten 28-Jährigen selbstredend, das im Wettkampf ohnehin angekratzte Vertrauen seiner Mitspieler in ihn zu erhöhen.

Carsten Schröter-Lorenz

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