Bundesliga (D)

Arminia Bielefeld: Wie sich Amos Pieper auf Erling Haaland vorbereitet

Arminia-Trainer Neuhaus über die Vorbereitung auf den BVB

Pieper und der Haaland-Job: "Man muss schneller laufen"

Erzielte jüngst sein erstes Bundesliga-Tor: Bielefelds Abwehrmann Amos Pieper.

Erzielte jüngst sein erstes Bundesliga-Tor: Bielefelds Abwehrmann Amos Pieper. imago images

Bei der Beschreibung dessen, was am Samstagnachmittag auf seine Mannschaft zukommt, greift Uwe Neuhaus ganz hoch ins Regal. Ohne freilich die eigenen Chancen schmälern zu wollen hebt der Bielefelder Trainer die Klasse von Borussia Dortmund hervor und widmet sich auch einem Mann: Erling Haaland. "Man muss damit anfangen, schneller zu laufen als er. Das wird schon schwer werden", so Neuhaus. "Wenn man allein das jüngste Spiel auf Schalke gesehen hat, weiß man, dass er ein brutales Tempo hat. Das ist schon eine Aufgabe, wie sie kaum schwerer sein kann in der 1. Liga."

Auf Bielefelder Seite kehrt der ehemalige Dortmunder Junioren- und Amateurspieler Amos Pieper erstmals an die alte Wirkungsstätte zurück. In dem 23-jährigen Innenverteidiger besitzt Neuhaus durchaus jemanden, der der Herausforderung auch gegen einen Top-Stürmer wie den Norweger gewachsen sein kann. Trotz der für einen Spieler in seiner Bundesliga-Debütsaison typischen Schwankungen sieht Neuhaus Pieper auf einem sehr guten Weg. Und: "Amos wird sich noch steigern, für unsere Mannschaft und auch als Typ. Er will immer das Maximale erreichen."

Pieper sicher: "Wir werden sehr gut vorbereitet"

Auch wenn ein optimaler Tag nötig wird - ein grundsätzlicher Vorzug des U-21-Nationalspielers ist die Ruhe und Abgeklärtheit, die ihn auch vor einem Gegner wie dem kommenden nicht zurückschrecken lässt, sondern eher Vorfreude und Zuversicht entfacht. "Wir werden durch unsere Videoanalysten sehr gut auf Gegner und Gegenspieler vorbereitet", so Pieper. "Es ist der normale Ablauf, wobei zu Erling Haaland wahrscheinlich noch ein paar mehr Szenen dabei sind. Ich werde es mir noch einmal genau anschauen, aber nicht exorbitant mehr als bei anderen Gegnern."

Dass der Dortmunder in dieser Saison bisher fast so oft traf wie Arminia insgesamt (18 Tore), schreckt ihn nicht ab. Pieper: "Klar wissen wir um seine Qualität. 17 Tore hat er gemacht - ich werde alles dafür tun, dass am Wochenende nicht noch eines hinzukommt."

Neuhaus schmunzelt: "Sie kennen nicht das Tempo, das ich hatte"

Piepers Trainer, einst Abwehrspieler der SG Wattenscheid 09, ist derweil froh, den Job nicht selbst machen zu müssen und verweist auf sich bezogen schmunzelnd auf vergangene Zeiten: "Sie kennen nicht das Tempo, das ich hatte." In 102 Bundesligaspielen hatte sich Neuhaus vor rund 30 Jahren unter anderem eher wegen seines starken Kopfballspiels einen Namen gemacht, aber: "Wenn er zehn Meter weiter ist als ich, komme ich mit dem Kopf auch nicht mehr dran. Haaland wäre nicht mein bevorzugter Gegenspieler gewesen."

Ernste Ratschläge für seine aktuell gegen den Ausnahmespieler in der Pflicht stehenden Akteure hat Neuhaus natürlich aber auch parat: "Man muss sehr gut antizipieren, im Strafraum ganz eng dran sein, Körperkontakt halten, um ihm nicht die Freiräume zu geben."

Michael Richter

Nach Ginters Jubiläum: Die jüngsten Spieler mit 250 Bundesligaspielen