Vor vier Wochen platzte ihm der Kragen und nun bei ihm der Knoten: Johan Plat brachte die Hanseaten in Osnabrück mit seinem Ausgleichstreffer auf Erfolgskurs. "Das freut mich tierisch für ihn", meinte Trainer Andreas Bergmann nach dem ersten Saisontreffer des Niederländers, der kurz zuvor eine Riesenchance "relativ kläglich" (Bergmann) vergeben hatte. Nach einem Aussetzer von Pisot lief Plat allein auf VfL-Torhüter Fernandes zu, umkurvte ihn, versagte aber im Abschluss. "Ich habe zu lange überlegt", räumte Plat ein, für den die Welt in Rostock aber längst wieder in Ordnung ist.
Beim Saisonstart sah das noch anders aus. Bei der Nullnummer gegen Kiel schmorte der 26-Jährige, der in der Vorsaison immerhin zehnmal getroffen hatte, auf der Bank. Plat fühlte sich als Stürmer Nummer vier und dachte öffentlich über einen Wechsel nach. Bergmann reagierte auf die Unmutsäußerungen des Torjägers gelassen, stellte sein System von einer auf zwei Spitzen um und hatte damit Erfolg. "Ich kann dem Trainer nur sagen: Wir haben drei Spiele gemacht und dreimal gewonnen. Das ist für die Mannschaft das Wichtigste", betonte Plat, dessen Stürmerkollege Halil Savran trotz einer Platzwunde an der Stirn per Kopf den Siegtreffer erzielte.
Bergmann: "Geht raus und wehrt euch!"
Lange Zeit hatte es nicht nach dem 286. Erfolg im 1000. Auswärtsspiel der Vereinsgeschichte ausgesehen. Offensiv fand Hansa in der ersten Hälfte praktisch nicht statt. Doch Bergmann fand in der Pause die richtigen Worte. "Geht raus und wehrt euch!", gab er seinen Profis mit auf den Weg. Den Worten des Trainers ließen die Spieler Taten folgen.
Plat sieht trotz des erfolgreichen Saisonstarts noch "überall" Steigerungspotenzial, gibt sich aber auch außerhalb des Platzes angriffslustig. Er sei überzeugt davon, dass dem Premierentreffer "noch viele Tore folgen werden" und sich das Team weiterentwickeln werde. Auf die Frage, wo die Entwicklung hingehen werde, sagte er forsch: "Ich hoffe, in die 2. Liga."







