Weltmeisterschaft

Handball-WM: Polen enttäuscht - und steht vor dem Aus

Handball-WM 2023, 2. Spieltag

Polen enttäuscht - und steht vor dem Aus

Gestoppt: Borut Mackovsek (li.) und Nejc Cehte nehmen Michal Olejniczak in die Mangel.

Gestoppt: Borut Mackovsek (li.) und Nejc Cehte nehmen Michal Olejniczak in die Mangel. IMAGO/Newspix

"Wir haben hier eine der drei schwersten Gruppen, aber wir werden unser Bestes geben und versuchen, ein gutes Ergebnis zu erzielen", hatte Polens Trainer Patryk Rombel nach der WM-Auslosung im vergangenen Sommer erklärt. V

iel Spielpraxis in der Vorbereitung soll den Co-Gastgeber "mindestens zwei Siege in der Vorrunde" ermöglichen. Davon war Polen jedoch nach den ersten 30 Minuten meilenweit entfernt und quittiert letztlich eine herbe Niederlage. Nur ein Sieg über Saudi-Arabien ermöglicht noch den Aufstieg in die WM-Hauptrunde.

Frenetische Fans

Dabei standen die Fans zunächst wie eine Wand hinter der polnischen Mannschaft, die frenetisch angefeuert wurde, während sich die Slowenen im eigenen Angriff mit einem dauerhaften Lärm-Inferno aus allerlei Hupen und Tröten konfrontiert sahen. Die Mannschaft von Ex-Spieler-Superstar Uros Zorman ließ sich davon nichts anmerken. Mackovsek und Bombac brachten die Slowenen mit 4:6 (12.) in Vorlage.

In der ersten Überzahl, Göppingens Blaz Blagotinsek war hinausgestellt worden, schafften die Weiß-Roten den 6:6-Ausgleich, bekamen aber das Heft nicht in die Hand. Slowenien blieb am Drücker und prägte nach dem 10:11 (19.) den weiteren Verlauf der ersten Spielhälfte, an deren Ende sie mit 11:17 vorne lagen. Eklatante Fehler der Polen in Abwehr und Angriff hatten den Co-Gastgeber in eine ganz schwierige Situation gebracht.

Slowenien haushoch überlegen

Polens Trainer Patryk Rombel schien keine funktionierende Aufstellung zu finden. Vor allem im Offensivspiel blieb Slowenien haushoch überlegen, etwa in den Kategorien Tempo, Teamplay und Timing. Sloweniens Kapitän und bester Werfer Jure Dolenec stellte mit seinem sechsten Treffer auf 14:23 (41.). Während sich Polen um strukturierte Aktionen bemühte, unterstützten die Fans trotz allen absehbaren Misserfolgs munter weiter.

Slowenien ging als klarer Sieger aus dem Weichenstellungs-Spiel hervor und kann für die Hauptrunde buchen, weil die Zorman-Sieben fast über die komplette Spielzeit wenige Fehler machte und eine sehr gute Abwehr stellten, an der die Weiß-Roten schon in der ersten und in der zweiten Spielhälfte sichtlich verzweifelten. Kein polnischer Spieler überzeugte.

Trotz der klaren Schlappe kann der Co-Gastgeber der Weltmeisterschaft die Hauptrunde noch erreichen, allerdings ohne Zähler. Dafür ist aber ein Sieg im letzten Vorrundenspiel gegen Saudi-Arabien am Montag (20.30 Uhr) Pflicht.

Polen - Slowenien 23:32 (11:17)

Polen: Morawski, Skrzyniarz - Moryto 6/4, Olejniczak 3, Daszek 2, Dzialakiewicz 2, Pietrasik 2, Sicko 2, Walczak 2, Czuwara 1, M. Gebala 1, T. Gebala 1, Krajewski 1, Bis, Chrapkowski, Jedraszczyk
Slowenien: Baznik, Lesjak - Dolenec 7/5, Vlah 6, Janc 5, Blagotinsek 3, Kodrin 3, Bombac 2, Mackovsek 2, Ovnicek 2, Novak 1, Zabic 1, Cehte, Horzen, Makuc, Mazej
Schiedsrichter: Vaclav Horacek (Tschechien)/Jiri Novotny (Tschechien)
Zuschauer: 9999
Strafminuten: 10 / 12
Disqualifikation: - / -