Europameisterschaft

Zidane behielt die Nerven

Halbfinale in Brüssel, Portugal - Frankreich 1:2 (1:1, 1:0) n. V.

Zidane behielt die Nerven

Personal: Je zwei Veränderungen bei beiden Mannschaften: Frankreich begann mit Petit, der zwei Mal wegen einer Bänderdehnung gefehlt hatte, und Anelka für Djorkaeff und Dugarry.

Bei den Portugiesen saßen beim Anpfiff Paulo Bento und Joao Pinto auf der Bank und wurden auf dem Platz von Vidigal und Abel Xavier vertreten.

Taktik: Die Franzosen spielten wieder mit zwei Spitzen und Zidane als Antreiber. Dieses Trio wurde von einem Dreierblock im Mittelfeld abgeschirmt. Diese Ausrichtung kostete Djorkaeff, der gegen Spanien stark gespielt und einen Treffer erzielt hatte, die Planstelle. Die Portugiesen wie üblich, mit einem Angreifer und drei offensiven Mittelfeldspielern dahinter.

Spielverlauf: In der Anfangsphase hatte Frankreich höhere Spielanteile, ohne jedoch daraus Kapital schlagen zu können. Da die Portugiesen sehr verhalten begannen, fiel das 0:1 durch Nuno Gomes durch die erste ernsthafte Chance der Partie. Auch danach entwickelte sich nicht das fußballerische feuerwerk, das viele von den beiden technisch herausragenden Mannschaften erwartet hatte. Die französischen Angriffe liefen in der Regel über Zidane, der sich aber in dem engmaschigen Defensivnetz, das Vidigal und Costinha strickten, häufig verfing. Somit war die Schaltzentrale des Weltmeisters weitgehend blockiert, lediglich Vieira bemühte sich auf halbrechts noch um konstruktiven Aufbau.


Die Höhepunkte Stimmen zum Spiel


Aber auch die Portugiesen fielen mehr durch solides Handwerk denn durch Esprit und Spielkunst auf. Conceicao und Figo bewegten sich sehr statisch, die sonst üblichen verwirrenden Positionswechsel fanden kaum statt. Auch dies mag eine Ursache für eine relativ hohe Zahl von Stockfehlern gewesen sein. Frankreich setzte sich dann immer besser in Szene, indem es das Mannschaftsgefüge insgesamt weiter vorne plazierte und die beiden Außendecker Thuram und Lizarazu häufiger den Vorwärtsgang einschalteten. Auch Petit arbeitet noch mehr, so dass der Weltmeister gegen die zu passiven Portugiesen klar dominierte.

Fazit: Wegen der Leistungssteigerung verdienter französischer Sieg.

Aus Brüssel berichten Thomas Hennecke und Harald Kaiser