Mit dem 1:0 über Wehen Wiesbaden hat der OFC sportlich gerade noch rechtzeitig die Kurve bekommen. Trainer Rico Schmitt war zwar im Überschwang der Gefühle optimistisch, dass die Kickers, wenn es darauf angekommen wäre, "auch Heidenheim weggebombt hätten", doch das ist jetzt unrealistisch. Denn Offenbach ist nicht nur das Geld ausgegangen, sondern auch das Personal. Für das letzte Spiel fällt eine komplette Mannschaft mit elf zweit- und drittligaerfahrenen Spielern verletzungsbedingt oder gesperrt aus. Möglicherweise stehen nicht einmal 18 Spieler im Kader.
Spieler kommen aus unteren Ligen
Der Trainingsplatz war in dieser Woche trotzdem gut gefüllt. Schmitt und Sport-Geschäftsführer Manni Bender begutachteten nicht weniger als 13 Spieler im Probetraining. Der bekannteste ist Randy Edwini-Bonsu, der für Braunschweig auf acht Zweitligaeinsätze kommt. Die meisten Akteure spielen Regionalliga oder tiefer, einige kommen aus der Schweiz, Italien (jeweils 2. Liga) oder Österreich (Regionalliga). "Wir müssen derzeit im unteren Preissegment suchen", sagt Bender. Denn weiter ist offen, in welcher Liga der von der Insolvenz bedrohte OFC nächste Saison spielen und wie hoch der Etat sein wird. Immerhin hat der DFB-Pokalsieger von 1970 die 200 000 Euro, die er aus dem Kautionsfonds der 3. Liga in Anspruch genommen hatte, einen Tag vor Ablauf der Frist zurückgezahlt.
In dieser Woche finden entscheidende Gespräche mit der Stadt über eine Stundung der Stadionmiete statt. Die Kickers können die 525 000 Euro Miete im Jahr nicht mehr zahlen. Die Stadt verlangt Sicherheiten, zum Beispiel Bürgschaften.
Jochen Koch