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HSV: Wichtige Erkenntnisse in einem verrückten Test

Beim 2:2 gegen Eindhoven ging es nach der Pause mit 0:0 weiter - Sorge um Jatta

HSV: Wichtige Erkenntnisse in einem verrückten Test

Kuriose Szene: André Ramalho (#5) flog zwar mit Rot vom Platz, durfte aber - auch weil es der HSV so wollte - nach der Pause wieder mitwirken. 

Kuriose Szene: André Ramalho (#5) flog zwar mit Rot vom Platz, durfte aber - auch weil es der HSV so wollte - nach der Pause wieder mitwirken.  picture alliance / PRO SHOTS

Fortschritte bei eigenen Standard-Situationen und mehr defensive Stabilität sind das Ziel dieser Vorbereitung - und nicht Ergebnisse um jeden Preis. Denn als Schiedsrichter Alfredo Vasquez dem früheren Leverkusener André Ramalho nach einer halben Stunde für eine Notbremse gegen Immanuel Pherai zusätzlich zum verhängten Strafstoß auch noch die Rote Karte zeigte, protestierten nicht nur die Niederländer. Auch HSV-Kapitän Jonas Meffert hatte sich, auf Empfehlung von der Hamburger Trainerbank, intensiv in den Disput mit dem Referee eingeschaltet. Seine Botschaft war diese: "Wir wollen den Elfmeter und nur eine Gelbe Karte."

Ramalho trotz Roter Karte weiter mit von der Partie

Der Grund für die Hamburger Haltung: Die Aussagekraft des Tests war auch für den Zweitligisten höher als der vermeintliche Vorteil einer numerischen Überlegenheit. Diese zahlte sich ohnehin nicht lange aus. Robert Glatzel hatte den Strafstoß zwar zum 2:1 verwandelt (35.), zwei Minuten vor der Pause aber glich Luuk de Jong mit seinem zweiten Treffer zum 2:2 aus. In der Halbzeit wurde es dann richtig kurios: Weil auch die Hamburger während der Pause nochmals darauf drängten, die Partie mit elf gegen elf fortsetzen zu wollen, einigten sich beide Klubs mit dem Schiedsrichter auf folgenden Kompromiss: André Ramalho durfte wieder auf das Feld und die PSV komplettieren, dafür begann die zweite Hälfte mit einem 0:0, formal also als ein neues Spiel. Eines, das nach 45 Minuten formal torlos endete.

Sportlich bedeutsame Erkenntnisse lieferte vor allem die erste Hälfte: Trotz zweier Gegentreffer verteidigte der HSV gegen den hochkarätigen Gegner weitgehend stabil, und: Auch die Vorgabe, mehr Gefahr nach ruhenden Bällen zu erzeugen, wurde erfüllt. Lediglich einen Treffer hatte Walters Elf während der Hinserie nach einem Eckball erzielt, durch Guilherme Ramos beim 2:1 gegen Braunschweig. Noch am Sonntagvormittag wurden beim Abschlusstraining verschiedene Varianten einstudiert, gegen die PSV traf dann erneut Ramos nach einem Eckball von Laszlo Benes zum 1:0. Einen Wermutstropfen gab es kurz vor Ende des zweiten Durchgangs: Bakery Jatta griff sich nach einem missglückten Schussversuch an den hinteren rechten Oberschenkel, musste anschließend raus.

Im Poker um die Zukunft des Gambiers mit dem auslaufenden Vertrag bricht die entscheidende Phase an - eine Zwangspause für den konstantesten Außenbahnspieler der Hinserie, knapp zwei Wochen vor dem Rückrundenauftakt auf Schalke, wäre eine echte Hiobsbotschaft.

Sebastian Wolff