Bundesliga (D)

Darmstadt 98: Qual der Wahl für Lieberknecht

Aufsteiger Darmstadt empfängt Meisterschaftsanwärter Leipzig

Qual der Wahl statt Luxusproblem für Lieberknecht

Hat derzeit reichlich Optionen: Coach Torsten Lieberknecht muss überlegen, wer spielt.

Hat derzeit reichlich Optionen: Coach Torsten Lieberknecht muss überlegen, wer spielt. IMAGO/Sven Simon

Der Kader des SV Darmstadt 98 umfasst laut Vereinswebsite 30 Spieler. Vor der Partie gegen Leipzig fehlen nur die Reservisten Fabio Torsiello (noch kein Einsatz) und Aaron Seydel (zwei Einwechslungen). Beide Angreifer haben muskuläre Probleme. Ansonsten kann Trainer Torsten Lieberknecht aus dem Vollen schöpfen. Doch was andere möglicherweise als Luxusproblem sähen, sei für ihn zunächst nur ein Problem. Den Kader festzulegen, bedeute für ihn "die härteste Zeit", weil es dabei eben auch immer wieder Härtefälle gebe.

Zimmermann oder Gjasula?

Einen solchen könnte es nun in der Abwehrzentrale geben. Dort fehlte zuletzt Christoph Zimmermann wegen Rückenproblemen und wurde gut von Klaus Gjasula vertreten. Jetzt ist Zimmermann wieder fit und ein Thema. Gjasulas umstrittenen Instagram-Post zum Israel-Palästina-Konflikt sieht Lieberknecht geklärt. "Wir sprechen miteinander, wir schauen uns in die Augen und dann entscheiden wir", sagte der Coach über seine Pläne in der Abwehr. Beide Spieler wüssten, dass sie bei ihm eine hohe Wertschätzung genießen. Kommunikation sei entscheidend. Dass der große Kader seine Moderationsfähigkeit besonders fordere, hat der Coach schon mehrfach durchblicken lassen.

"Definitiv eine große Nummer"

Gegner Leipzig sei "definitiv eine große Nummer" und ein Meisterschaftsanwärter, sagte Lieberknecht. Natürlich habe man sich das 0:0 des VfL Bochum in Leipzig angesehen und werde sicher auch einen hervorragenden Keeper brauchen wie Manuel Riemann, der in der Partie zwei Elfmeter hielt. Zudem habe Bochum kurz nach Beginn eine große Chance gehabt. Auch da habe man sich angesehen, wie das zustande gekommen sei.

Individuell sei der Gegner auf jeder Position sehr stark besetzt und könne einen sehr intensiven Fußball spielen. "Aber wir haben den Fokus auf unserem Spiel", sagte Lieberknecht. Es gehe dabei um Aktivität, aber auch darum, in einer Position zu verteidigen, in die man nicht unbedingt kommen wolle. "Taktik ist das eine, aber wir brauchen einen ganz anderen Schlüssel zu dem Spiel. Da geht es um Intensität und Zweikämpfe."

Gesundes Selbstbewusstsein

Nach zwei Siegen in der Liga verfüge die Mannschaft über ein gesundes Selbstbewusstsein, auch wenn man jedes Spiel noch etwas finde, was man verbessern könne. Dass sich Gjasula mit Albanien für die Europameisterschaft qualifiziert und Oscar Vilhelmsson für die schwedische U 21 doppelt getroffen habe, gebe den Spielern sicher noch einen Schub. "Die Jungs schweben hier trotzdem nicht durch den Raum", sagte Lieberknecht. Genauso wenig seien sie aber auch nach den Niederlagen davor nicht niedergeschmettert am Boden gewesen. Die Siege gegen Bremen und Augsburg seien in erster Linie eine Bestätigung für die Arbeit im Training gewesen.

Stephan Köhnlein

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