Bundesliga

Quo vadis, LASK? Die lange Durststrecke und die Zulj-Abhängigkeit

Topscorer fehlt wohl gegen Rapid

Quo vadis, LASK? Die lange Durststrecke und die Zulj-Abhängigkeit

Trainer Thomas Sageder braucht Robert Zulj. Doch ist der LASK zu sehr vom Offensivspieler abhängig?

Trainer Thomas Sageder braucht Robert Zulj. Doch ist der LASK zu sehr vom Offensivspieler abhängig? GEPA pictures

"Wir wollen gegen Salzburg eine Reaktion zeigen", hatte LASK-Trainer Thomas Sageder vor dem Salzburg-Spiel angekündigt. Die Reaktion blieb jedoch aus, die Oberösterreicher müssen nach der 0:1-Niederlage weiter auf einen Sieg warten. Den letzten vollen Erfolg feierte man am 9. Dezember auswärts bei Austria Lustenau (3:1). Sieben Pflichtspiele sind seither vergangen. Noch ist der LASK erster Verfolger des Spitzenduos Salzburg/Sturm, doch der Abstand zu den beiden Klubs ist auf acht bzw. sechs Zähler angewachsen - nach der Punkteteilung.

MEISTERGRUPPE - 23. SPIELTAG

Der LASK droht seinen vielzitierten Status als dritte Kraft in Österreich zu verlieren. Hartberg und Klagenfurt halten bei ebenso vielen Punkten wie der LASK (17) und auch Rapid (16) sitzt den Linzern dicht im Nacken. Damit könnte die Sageder-Elf schon am kommenden Freitag nach dem Gastspiel in Hütteldorf (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) aus den Top-3 fallen.

Wo liegen die Gründe für die aktuelle Durststrecke des LASK? Ein Mit-Verantwortlicher scheint schnell gefunden: Robert Zulj. Zahlen verdeutlichen, warum die Athletiker mit Zulj mehr Tore und Punkte holen. Mit neun Treffern und sechs Assists ist er klarer Top-Scorer seiner Mannschaft. Und hinter ihm? Da kommt lange nichts. Marin Ljubicic, der in der Vorsaison unter anderem mit vier Treffern in einem Spiel zu glänzen wusste und prompt mit Erling Haaland verglichen wurde, hat magere vier Tore auf dem Konto. Moses Usor, im Sommer für zwei Millionen Euro verpflichtet, blieb mit zwei Treffern in 18 Partien äußerst blass. Ibrahim Mustapha erzielte keinen einzigen Treffer in zehn Spielen, auch Lenny Pintor gelang in in zwölf Spielen kein Tor.

Schwarz auf weiß: Der LASK stellt mit 26 Treffern die schwächste Offensive in der Meistergruppe. Nur gut, dass Zulj, der im Spiel gegen Salzburg verletzt vom Feld musste, nicht allzu lange fehlen wird. Der Klub gab unlängst bekannt, dass der Kapitän mit einer Zerrung im Kniegelenk glimpflich davongekommen ist.

Sageder: Ausbaufähiger Punkteschnitt

Eine Trainerdiskussion gibt es angesichts des dritten Rangs nicht nicht, doch zwei Fakten zeigen, dass Thomas Sageder im Vergleich zu seinen Vorgängern für keine Verbesserung sorgen konnte. Einerseits weist Sageder bei LASK-Trainern mit mindestens 30 Spielen den schwächsten Punkteschnitt (1,50) seit Walter Schachner (1,43) in den Jahren 2011 bis 2012 auf. Kühbauer (1,73), Wieland (1,63) und Thalhammer (1,69) holten allesamt mehr Punkte als der 40-Jährige. Andererseits zeigt auch ein Vergleich mit der Vorsaison, dass sich der LASK nicht steigern konnte. Damals hielten die Oberösterreicher nach 22 Spieltagen bei 38 Zählern und hatten damit drei Punkte mehr auf dem Konto als in dieser Spielzeit. Und auch der Rückstand auf den zweitplatzierten SK Sturm war nach der Punkteteilung um einen Zähler geringer als jetzt.

Es bleibt also abzuwarten, ob dem LASK ausgerechnet in der Meistergruppe der Turnaround gelingen wird. Am Freitag trifft man mit Rapid auf eines jener Teams, gegen das man in dieser Saison noch nicht gewinnen konnte (1:1 und 3:3). Ein positiver Aspekt: Anders als die Hütteldorfer, die gegen die Meistergruppen-Teams im Grunddurchgang sieglos blieben, holte der LASK gegen eben diese Klubs satte 14 Zähler.

mc