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Rätsel um Luis Enrique - Wahlen als Wegweiser

Barcelona stellt Neuzugang Aleix Vidal vor

Rätsel um Luis Enrique - Wahlen als Wegweiser

Erster Neuzugang: Aleix Vidal kommt für 18 Millionen Euro aus Sevilla.

Erster Neuzugang: Aleix Vidal kommt für 18 Millionen Euro aus Sevilla. Imago

Vidal kommt - und pausiert bis Januar

Am Sonntag wurde die alte Saison und das Triple ausgiebig gefeiert, am Montag begann schon die erste Amthandlung der neuen Spielzeit: Der FC Barcelona stellte Neuzugang Aleix Vidal vor. Der rechte Flügelflitzer kommt vom FC Sevilla, kostet Barça 18 Millionen Euro (plus vier Mio. erfolgsabhängiger Zuschläge) und erhält einen Fünfjahresvertrag. "Ich habe für eine Menge Vereine gespielt, ich hoffe, dass Barça mein letzter wird", sagte Vidal (25) auf der Pressekonferenz. Aufgrund des vom Weltverband FIFA verhängten Transferverbots ist Vidal allerdings erst ab dem 1. Januar 2016 spielberechtigt. Am Trainingsbetrieb und an Testspielen darf er aber teilnehmen. "Vier Monate lang nicht spielen zu können, ist kein Problem. Ich habe Zeit, um mich anzupassen und die neuen Konzepte zu lernen", erklärte Vidal.

Trainersteckbrief Martinez Garcia
Martinez Garcia

Martinez Garcia Luis Enrique

Spielersteckbrief Vidal
Vidal

Vidal Aleix

FC Sevilla - Vereinsdaten
FC Sevilla

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FC Barcelona - Vereinsdaten
FC Barcelona

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Barcelona stellt also schon die ersten Weichen für die kommende Spielzeit - die Frage ist nur, wer den Triplesieger dann trainieren wird. Geht es nach den Barcelonistas und Präsident Josep Maria Bartomeu, ist es natürlich Erfolgscoach Luis Enrique. "Wir sind sehr zufrieden mit ihm, seine Saison war eine zehn", resümierte der Vereinsboss, der sich im Sommer außerordentlichen Wahlen stellen wird, mit Blick auf das spanische Notensystem am Montag bei den Radiosendern Catalunya Radio und RAC1 und fügte hinzu: "Er wird weitermachen. Es gibt keinen Grund, den Vertrag zu brechen."

Luis Enrique hält sich bedeckt

Allerdings konnte sich Luis Enrique zu einem Ja-Wort für die nächste Saison trotz laufenden Arbeitspapiers bis 2016 zumindest offiziell noch nicht durchringen, vielmehr gab er rätselhafte Antworten auf abermalige Nachfragen zu seiner Zukunft. "Ich habe das noch nicht entschieden", sagte Luis Enrique. Es werde Entscheidungen zu einem späteren Zeitpunkt geben, so der stolze Asturier, der noch im Januar stark unter Beschuss und vor dem Rauswurf stand. "Das einzige, was ich bezüglich meiner Zukunft bestätigen kann, ist, dass gefeiert wird", erklärte er am Samstagabend nach dem Triumph in der Königsklasse.

Trainiert er Barça auch in der kommenden Saison? Luis Enrique - frischgebackener Triplesieger mit dem FC Barcelona.

Trainiert er Barça auch in der kommenden Saison? Luis Enrique - frischgebackener Triplesieger mit dem FC Barcelona. Getty Images

In der Stunde des Erfolges erhielt der Coach Zuspruch seiner Spieler. "Wir hoffen, dass er bleibt. Es gibt neue Herausforderungen", sagte Andres Iniesta, während der scheidende Großkatalane Xavi hinzufügte: "Er ist ein großartiger Trainer und der beste Mann für die nächste Saison." Luis Enrique wartet allerdings womöglich auch ab, wer der neue Sportdirektor wird. Sein Vertrauter Andoni Zubizarreta, mit dem er den Kader zusammengestellt hatte, wurde im Januar entlassen; mit Interims-Nachfolger Ariedo Braida versteht er sich angeblich nicht wirklich gut.

Wahlen im Juli entscheiden über Zukunft

Alles hängt also von den Wahlen ab: Präsident Bartomeu kündigte an, dass er Luis Enrique eine Vertragsverlängerung anbieten werde, wenn er bei der anstehenden Präsidentenwahl im Amt bestätigt werden sollte. In dieser Woche wird Bartomeu formell zurücktreten, um den Weg für Neuwahlen im Juli freizumachen. Gemunkelt wird, dass Joan Laporta, von 2003 bis 2010 bereits Präsident, seine Kandidatur bald öffentlich kundtut.

Und so steht und fällt womöglich auch Luis Enriques Zukunft als Coach mit der des neuen Barça-Bosses. Spanische Medien berichten bereits, dass die Blaugrana angeblich an einem Plan B feilt, sollte Luis Enrique doch nicht weitermachen wollen: Als Option käme dann Frank de Boer in Frage, früherer Barcelona-Spieler und aktuell Trainer von Ajax Amsterdam.

atr