Nationalteam

Rangnick schwärmt nach Weltrekord: "Alleine dieses Tor war das Eintrittsgeld wert"

Wirtz lässt Baumgartner kurz zittern

Rangnick schwärmt nach Weltrekord: "Alleine dieses Tor war das Eintrittsgeld wert"

Ralf Rangnick war mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht restlos glücklich.

Ralf Rangnick war mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht restlos glücklich. GEPA pictures

Ein Teil der knapp 10.000 Zuschauer im Narodny futbalovy stadion zu Bratislava hatte vermutlich noch nicht einmal Platz genommen, da drehte Leipzig-Legionär Christoph Baumgartner bereits zum Jubeln ab. Nach nur sechs Sekunden brachte der 24-Jährige die österreichische Nationalmannschaft im Testspiel gegen die Slowakei in Führung - und trug sich damit in die internationalen Geschichtsbücher ein. Nach Angaben des "ORF" erzielte Baumgartner das schnellste Tor in der Geschichte von Männer-Länderspielen.

Testspiel

"Es ist sich von der Schrittfolge irgendwie so ausgegangen, dass ich in den Lauf gekommen bin. Und dann habe ich mir gedacht, der Abschluss nach ein paar Sekunden ist auch nicht schlecht", lächelte Baumgartner nach dem Spiel im "ORF"-Interview. Zufallsprodukt sei der Treffer keiner gewesen: "Wir haben diese Variante schon öfter gemacht, dass wir einfach vom Anstoß an volles Risiko nach vorne wegsprinten. Oftmals war es dann halt so, dass wir in den Halbraum gespielt haben und von dort versucht haben, weiterzumachen."

Wirtz schrammt an Baumgartners Rekord vorbei

Mit seinem Tor löste Baumgartner den Belgier Christian Benteke ab, der am 11. Oktober 2016 in der WM-Qualifikation gegen Gibraltar nach 8,1 Sekunden zum 1:0 getroffen hatte. Kurios: Nur wenige Stunden nach Baumgartner brachte Florian Wirtz die deutsche Nationalmannschaft im Testspiel gegen Frankreich nach rund acht Sekunden in Führung. Den bisherigen ÖFB-Rekord hatte seit 2009 Stefan Maierhofer mit einem Tor nach 49 Sekunden gehalten. Auch Teamchef Ralf Rangnick fand an Baumgartners "außergewöhnlichem" Blitztor naturgemäß Gefallen: "Alleine dieses Tor war das Eintrittsgeld wert für alle, die hier im Stadion waren."

Bis auf die ersten sechs Sekunden zeigte Österreich vor der Pause jedoch eine enttäuschende Leistung. In Abwesenheit der beiden Superstars David Alaba und Marko Arnautovic fiel den Gästen im Spielaufbau nahezu nichts ein, in der neuformierten Defensive wirkten die Abläufe alles andere als automatisiert. Debütant Leopold Querfeld hatte Glück, nicht bereits vor dem Halbzeitpfiff mit Gelb-Rot vom Platz zu fliegen.

"In ein paar Monaten kannst du dir das nicht erlauben"

Man habe vor allem im eigenen Ballbesitz zu viele leichte Fehler gemacht, attestierte Rangnick seiner Mannschaft "keine gute Halbzeit". Zustimmung erhielt der Teamchef von Kapitän Marcel Sabitzer. "Wir haben gerade in der ersten Hälfte schlampig gespielt, waren technisch sehr unsauber und haben sie zu Kontersituationen eingeladen. Wir konnte das zum Glück wegverteidigen, aber in ein paar Monaten kannst du dir das nicht erlauben", warnte der Dortmund-Profi mit Blick auf die EM in Deutschland.

Slowakei - Österreich

Nach Wiederbeginn wusste sich Österreich zu steigern. "Die zweite Halbzeit fand ich richtig gut", so Rangnick. Vor allem die Einwechslungen der beiden Offensivkräfte Romano Schmid und Andreas Weimann in Minute 70 sorgten für ordentlich Schwung. So überraschte es nicht, dass eine Co-Produktion der beiden zum 2:0-Endstand führte. "Sowohl Romano als auch Andi haben richtig gut trainiert und das heute nach ihren Einwechslungen bestätigt", meinte Rangnick. Bremen-Legionär Schmid stellte der 65-Jährige für das Heimspiel gegen die Türkei (Dienstag, 20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) sogar einen Startelfplatz in Aussicht.

nf

Die ÖFB-Noten zum Auswärtssieg in der Slowakei