Bundesliga

Rapid-Kapitän Dibon stellt Karriereende in den Raum

Abwehrspieler nach erneuter Operation zermürbt

Rapid-Kapitän Dibon stellt Karriereende in den Raum

Christopher Dibon muss sich erneut zurückkämpfen

Christopher Dibon muss sich erneut zurückkämpfen APA/HELMUT FOHRINGER

Christopher Dibon hat in seiner Karriere schon einiges mitgemacht und wurde von zahlreichen Verletzungen in seiner sportlichen Laufbahn immer wieder zurückgeworfen. Kreuzbandriss, Seitenbandriss, Hüftprobleme, Jochbeinbruch, Muskelverletzung, Syndesmosebandriss, Muskelfaserriss und nun neuerlich Schmerzen im Knie, die den 30-jährigen Abwehrspieler des SK Rapid zu einem weiteren Eingriff zwangen. Die Verletzungshistorie des Defensivprofis gleicht einem Horrorfilm, bereits über 100 Pflichtspiele hat der Pechvogel aufgrund von verschiedenen Blessuren für den SK Rapid verpasst, in der vergangenen Saison kam er aufgrund eines Kreuzbandrisses gar nicht zum Einsatz. Nach einem Kurzcomeback im Rückspiel des Champions League-Qualifikationsspiels gegen Sparta Prag sowie einem 74-minütigen Einsatz für das Zweierteam in der 2. Liga musste sich Dibon nun wegen Belastungsbeschwerden im lädierten linken Knie einem arthroskopischen Eingriff unterziehen und wird schon wieder auf unbestimmte Zeit dem Fußballplatz fernbleiben müssen.

Im Gespräch mit dem "Kurier" gibt sich der Abwehrspieler nach dem neuerlichen Rückschlag geknickt: "Es war sehr gut, dass ich jetzt diese Arthroskopie gemacht habe. Für den Kopf ist es trotzdem sehr zermürbend und enttäuschend. Leider ist es für mich megazach." Seit sieben Jahren steht Dibon beim SK Rapid unter Vertrag, aufgrund von zahlreichen Verletzungen stehen aber nur 171 Pflichtspiele auf seiner Seite. Bereits bei seinem Jugendklub Admira erlebte er mit Bänderriss im Sprunggelenk und einem Wadenbeinbruch seine ersten gröberen Verletzungen, seitdem ist der mittlerweile 30-Jährige vom Verletzungspech verfolgt und erlebte beim SK Rapid keine Saison, in der er komplett von Verletzungen verschont blieb.

Es hat mich schon so oft erwischt - vielleicht jetzt ein Mal zu viel.

Christopher Dibon 

Ob es nach dem nächsten Rückschlag für den einfachen Teamspieler Österreichs überhaupt noch weitergeht, lässt er aktuell offen: "Mittlerweile ist eines für mich klar. Das war meine letzte Operation. Jetzt ist es genug. Jeder, der mich kennt, weiß, wie viel ich in meine Karriere investiert habe. Wie hart ich nach jeder Verletzung darum gekämpft habe, noch besser zurückzukommen. Trotzdem hat es mich schon so oft erwischt - vielleicht jetzt ein Mal zu viel. Ich werde mich nicht mehr operieren lassen."

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Aufhorchende Aussagen, die ein baldiges Ende der Profikarriere durchaus in den Raum stellen. Seit seinem erlittenen Kreuzbandriss kämpft der Rapid-Kapitän mit Blessuren im Knie, das Aufraffen nach jedem Rückschlag kostet Kraft, physisch wie psychisch. "Das Wichtigste ist, dass ich ehrlich zu mir bin. Ich werde jetzt noch einmal alles geben in der Reha. Ich werde noch voll angreifen. Aber wenn ich nicht mehr der Alte werde, ist Schluss", gibt Dibon Einblick in sein angeschlagenes Innenleben. Der letzte Einsatz in der Bundesliga liegt bereits über ein Jahr zurück, seitdem arbeitete der Defensivprofi an seinem Comeback, nun folgte wieder ein bitterer Schlag in die Magengrube. 

Dibon will Rapid erhalten bleiben

Mit 30 Jahren wäre der Abwehrspieler noch in einem guten Alter, um noch ein paar Jahre als Profi absolvieren zu können, die anhaltenden Verletzungsprobleme würden ein frühzeitiges Karriereende aber zu keiner Überraschung werden lassen. Mit Emanuel Aiwu hat Rapid zum Ende des Transferfenster auch bereits für einen potentiellen Nachfolger in der Defensive gesorgt. Für Dibon kein Problem: "Ich bin ein Teamplayer und liebe Rapid. Der Verein ist das Wichtigste! Deswegen ist der Kauf von Aiwu nur logisch. Es hätte auf dem österreichischen Markt keinen Besseren gegeben." 

Der Vertrag des Kapitäns beim SK Rapid läuft jedenfalls mit Saisonende aus, der Verein signalisierte bereits den Führungsspieler weiter im Verein halten zu wollen. In welcher Form hängt auch vom Heilungsverlauf in den kommenden Wochen ab: "Ich will wieder das Rapid-Dress tragen und der Mannschaft helfen. Sollte das nicht mehr gehen, ist es bei meiner Verbundenheit zum Verein klar, dass wir eine gute Lösung finden."

ma