Bundesliga

Ratkov im Interview: "Anfangs habe ich kaum realisiert, wie schnell das gegangen ist"

Salzburg-Stürmer über Rekordtor

Ratkov im Interview: "Anfangs habe ich kaum realisiert, wie schnell das gegangen ist"

Ratkov hat mit Salzburg viel vor.

Ratkov hat mit Salzburg viel vor. Andreas Schaad - FC Red Bull Salzburg

Petar Ratkov wechselte im Sommer aus der höchsten serbischen Liga zum FC Red Bull Salzburg. Der 20-Jährige fand sich bei den Mozartstädtern schnell zurecht und stand gleich in seinen ersten beiden Pflichtspielen in der Startelf. Danach setzte ihn eine Verletzung für knapp zwei Monate außer Gefecht.

Der Serbe kam aber stark zurück und erspielte sich wieder einen Platz in Strubers Startformation. Zuletzt machte der 1,93-Meter-große Stürmer mit dem schnellsten Tor der Bundesliga-Geschichte auf sich aufmerksam. Mit dem kicker sprach Ratkov unter anderem über den Kindheitstraum Champions League, sein Rekordtor und was er noch mit Salzburg vor hat.

Herr Ratkov, Sie sind im Sommer zum FC Red Bull Salzburg gewechselt. Was waren die Gründe für Ihre Entscheidung?

Ich war damals schon überzeugt, dass Red Bull Salzburg der richtige nächste Schritt für mich ist. Ich bin bei einem Klub mit großer Siegermentalität, der über die letzten Jahre viele Titel gewonnen hat. Dazu kommt, dass ähnlich gespielt wird, wie bei meinem letzten Klub und viel Wert auf offensives Spiel und Pressing gelegt wird. Auch das mag ich.

Sie schienen in der Vorbereitung ziemlich überzeugt zu haben. Sie waren gleich in den ersten beiden Saisonspielen in der Startaufstellung zu finden und haben auch gleich Ihr erstes Tor erzielt. Haben Sie gedacht, dass Sie gleich so eine wichtige Rolle in der Mannschaft einnehmen können?

Auch wenn man mir vom Klub her Zeit gegeben hat, anzukommen, war mein persönliches Ziel schon, möglichst rasch zu zeigen, was ich kann. Ich wollte nicht nur ein Kaderspieler sein, sondern dem Spiel auch ein wenig meinen Stempel aufdrücken. Durch meine Verletzung konnte ich das im Herbst noch nicht so zeigen. Die Vorbereitung im Winter war dann aber sehr gut und ich bin aktuell gut unterwegs bzw. machen wir es als Team gut.

Sie haben Ihre Verletzung kurz nach Saisonstart angesprochen, durch die Sie knapp zwei Monate ausgefallen sind. Wie war die Zeit für Sie nach Ihrem vielversprechenden Beginn?

Klar war diese Zeit nicht so einfach und ich habe mir Gedanken gemacht. Aber ich bin dabei immer positiv geblieben und wusste, dass mein Comeback nur eine Frage der Zeit ist, wenn ich hart arbeite. Bei meinen Einwechslungen war dann immer das Gefühl da, im Spiel noch etwas bewegen zu können.

Das Vertrauen in Sie war scheinbar immer da. Das ist auch daran zu erkennen, dass Sie in jeder Champions-League-Partie gespielt haben. Wie sind Ihre Eindrücke von den Spielen gegen Benfica, Sociedad und Inter?

Es war für mich immer ein Kindheitstraum, einmal in der Champions League zu spielen. Vor allem durch meine Herkunft aus einem eher kleinen Land und einer kleinen Liga ist es ja nicht selbstverständlich, jemals auf dieser großen Bühne aufzulaufen. Und es war großartig, sich mit solchen Mannschaften und Spielern messen zu können. Ich habe es sehr genossen und möchte es wieder erleben.

Ratkov & Co.: Die zehn schnellsten Tore der Bundesliga-Geschichte

Im Cup-Achtelfinale gegen Hartberg war es dann endlich so weit: Ihr zweiter Treffer für Salzburg war auch ein sehr wichtiger - Sie haben Ihr Team in die Verlängerung geschossen und auch im anschließenden Elfmeterschießen die Nerven bewahrt. Wie groß war die Erleichterung nach dem Spiel?

Es war schon schön, dass ich in dem Spiel starten durfte. Dass ich dann das 1:1 erzielt habe, hat es noch schöner gemacht. Auch im Nachgang beim Elferschießen habe ich die Nerven behalten und war mir sicher, dass ich den Ball reinmache. Es hat mir sehr viel bedeutet, weil ich nach einer langen Verletzung zurückgekommen bin.

Aktuell scheinen Sie wieder da weiterzumachen, wo Sie vor der Verletzung aufgehört haben. In Ihren letzten fünf Einsätzen haben Sie drei Tore erzielt und einen Assist verbucht. Wie zufrieden sind Sie aktuell mit Ihrer Leistung?

In der letzten Zeit ist es sehr gut gelaufen. Ich weiß aber, dass ich mich noch weiterentwickeln kann, was vor allem in der finalen Phase der Meisterschaft für uns besonders wichtig sein wird.

Ihr letzter Treffer wird Ihnen wohl für immer in Erinnerung bleiben - gegen Blau-Weiß Linz haben Sie schon nach fünf Sekunden ins gegnerische Tor getroffen und damit das schnellste Tor der Bundesliga-Geschichte erzielt. Was waren Ihre ersten Gedanken nach dem Tor?

Anfangs habe ich kaum realisiert, wie schnell das gegangen ist und ich war ehrlich gesagt ein wenig perplex. Dass es das schnellste Tor der Bundesliga-Geschichte war, habe ich erst später erfahren und registriert. Das ist dann schon eine große Sache, einzigartig.

Ein wenig Stolz schwingt da schon mit.

Petar Ratkov über sein Rekordtor

Haben solche Rekorde eine Bedeutung für Sie?

Ein wenig Stolz schwingt da schon mit. Und es bestätigt auch die Arbeit aus dem Training, wo wir dieses Pressing ja ganz speziell trainiert haben. Wenn dann genau das zum Erfolg führt, ist das eigentlich für das ganze Team etwas Besonderes.

Wie ging es Ihrem Handy nach dem Spiel?

Es waren viel mehr Nachrichten als sonst drauf, nach einem normalen Tor (lacht). Viele Menschen haben gratuliert.

Sie haben sich nicht nur eine wichtige Rolle in der Mannschaft erspielt und Ihre ersten Champions-League-Spiele hinter sich, auch im serbischen Nationalteam haben Sie im Oktober Ihr Debüt gefeiert. Haben Sie vor der Saison gedacht, dass es so schnell für Sie gehen kann?

So schnell konnte ich nicht planen und davon ausgehen, in der Nationalmannschaft zu spielen. Mein Debüt dort hat mich sehr stolz gemacht und ich hoffe, dass ich bald wieder mit dabei sein kann.

Wie sehen Sie Ihre Chancen bei der EM dabei zu sein?

Mein Fokus liegt in erster Linie auf Red Bull Salzburg. Ich möchte mit meiner Mannschaft bestmöglich spielen und Titel holen. So kann ich mich dann auch dem Teamchef empfehlen.

Interview: Raphael Greiml

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